Dortmund. Neuzugang Julian Brandt lebt sich bei Borussia Dortmund ein. Er könnte die Vertragsverhandlungen von Mario Götze beeinflussen.
Auch Julian Brandt verbraucht in diesen heißen Tagen viel Sonnencreme, bevor er den Trainingsplatz von Borussia Dortmund betritt. Bei seinem hellen Hauttyp muss es sogar Lichtschutzfaktor 50+ sein, was Brandt in den sozialen Medien mit Humor feststellt. Der 23-Jährige geht das Leben meistens gelassen an – genauso wie die neue Aufgabe im Revier.
Seit knapp 15 Tagen schwitzt Brandt nun in der Vorbereitung des BVB. Die Kollegen hätten ihn gut aufgenommen, sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion. „Sie haben es mir leicht gemacht“, ergänzt der gebürtige Bremer. Auf dem Rasen allerdings, das weiß auch Brandt, muss er nach seinem Wechsel von Bayer Leverkusen ins Revier um seinen Stammplatz kämpfen.
Knappe Posten im BVB-Mittelfeld
In der Zentrale, wo der Nationalspieler das Offensivspiel ankurbeln möchte, bewerben sich gleich mehrere Kandidaten wie Mario Götze, Thorgan Hazard und Mahmoud Dahoud für die knappen Posten. Kapitän Marco Reus ist sowieso gesetzt. Realistische Chancen, sich dauerhaft durchzusetzen, hätte Brandt daher nur, wenn Trainer Lucien Favre das System umstellt. So nicht mehr mit zwei Sechsern, sondern mit zwei Achtern beginnt. In der Vorbereitung experimentiert Favre damit bereits. Es ist aber auch möglich, dass Brandt auf die linke Seite ausweichen muss.
„Ich bin keiner, der dann aufmuckt“, sagt er. „Aber ich freue mich über jedes Spiel, das ich auf der Acht machen kann. Das macht mir extrem viel Spaß, und ich habe mich daran gewöhnt.“
Denn schon in der vergangenen Rückrunde wirbelte Brandt für Bayer Leverkusen auf der zentralen Position, gestaltete das Spiel, erzielte Tore, bereitete noch mehr vor. Gelingt ihm dies auch im schwarz-gelben Trikot, wird er für Mario Götze gefährlich. Der hat in der vergangenen Saison unter Favre zwar meist als zentraler Stürmer Räume geschaffen. Doch wenn Paco Alcacer seine Fitness stabilisiert, muss Götze für mehr Einsatzzeiten ins Mittelfeld rücken.
Der Weltmeister braucht Argumente
Derzeit verhandelt der 27-jährige Weltmeister von 2014 mit den Verantwortlichen über eine Verlängerung seines 2020 auslaufenden Vertrags. Der BVB möchte Mario Götze weniger Gehalt überweisen, was dieser wenig verlockend findet. Aber nur durch starke Auftritte sammelt er Argumente dagegen.