Seattle. Derzeit stehen 34 Profis beim BVB unter Vertrag – viel zu viel aus Sicht von Trainer Favre. Er erklärt, welche Größe er für vernünftig hält.
Mit 26 Spielern ist Borussia Dortmund in die USA gereist, 26 Spieler gehörten auch zu dem Kader, der den MLS-Klub Seattle Sounders 3:1 (1:0) besiegte. Das klingt nach einer vernünftigen Kadergröße für einen Bundesligisten. Aber: Es fehlen ja zehn Profis, die zumindest nominell noch zum Kader gehören: U21-Nationalspieler Mahmoud Dahoud hat nach der U21-Europameisterschaft noch Sonderurlaub, ebenso Achraf Hakimi nach dem Afrika-Cup. Sergio Gomez bestreitet mit Spanien die U19-EM, Marcel Schmelzer, Manuel Akanji, Sebastian Rode, Luca Unbehaun und Patrick Osterhage sind verletzt oder angeschlagen. Und André Schürrle sowie Shinji Kagawa sind freigestellt, um sich einen neuen Klub zu suchen.
Trainer Favre ist der Kader des BVB zu groß
Abzüglich der Nachwuchsspieler Immanuel Pherai und Giovanni Reyna hat der BVB aktuell also 34 Profis unter Vertrag. Deutlich zu viel – findet auch Trainer Lucien Favre: „Mit 30 Spielern im Kader ist es unmöglich“, sagt er über die Trainingsarbeit. „Man braucht 22 Feldspieler.“ Inklusive dreier Torhüter macht das also 25 Spieler – wobei Favre nur über gestandene Spieler spricht, die Perspektivprofis wie Tobias Raschl (19), Mateu Morey (19) und Leonardo Balerdi (20) zählt er nicht mit. „Aber man braucht auch solche jungen Spieler im Kader“, sagt er.
Vier bis fünf Spieler sollen den BVB noch verlassen
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Insgesamt landet der Trainer also bei einer optimalen Kadergröße von knapp unter 30 – was bedeutet: Vier bis fünf Spieler sollten den Klub schon noch verlassen. Einer der nächsten Abgänge dürfte Maximilian Philipp sein: Der Angreifer steht schon lange im Fokus des VfL Wolfsburg und ist wegen geringer Einsatzzeiten auch wechselwillig. Eigentlich wollten die Niedersachsen erst Josip Brekalo verkaufen, bevor sie Philipp holen – nun aber könnte sich die Angelegenheit beschleunigen, weil Mittelstürmer Daniel Ginczek nach einer Rücken-OP lange auszufallen droht.
Gemischte Gefühle bei Roman Bürki
Roman Bürki sieht das Treiben am Transfermarkt mit gemischten Gefühlen: „Wir sind alle Freunde, das ist immer etwas traurig, wenn jemand gehen muss oder gehen will“, sagt der Torhüter. „Aber so ist das Geschäft. Elf spielen von Anfang an, die anderen sind nicht hundertprozentig zufrieden – und ein paar sind nicht einmal im Kader.“ Fußball sei ein hartes Geschäft, „aber wir sind Menschen, da sind dann ja immer Gefühle dabei“.
Doch auch Bürki glaubt, „dass es einen Zeitpunkt gibt, an dem die Mannschaft stehen muss und wir wissen: Mit diesen Spielern gehen in wir in die Saison“, sagt der Schweizer. „Vielleicht kann dann noch einer dazu kommen, aber es sollten nicht drei noch gehen müssen oder wollen.“ Das Trainingslager in Bad Ragaz sieht der Torhüter als guten Zeitpunkt, den Kader möglichst komplett zu haben.
Bis dahin ist noch eine Woche Zeit – und eine Menge zu tun für Sportdirektor Michael Zorc.