Dortmund. . Der BVB startet die Vorbereitung auf die neue Saison mit Leistungstests. Stürmer Schick könnte vom AS Rom kommen. Eine Leihe scheint möglich.
Seine Planungen musste Felix Passlack am Dienstag kurzfristig ändern. Eigentlich nämlich hätte er am Mittwoch einen dienstlichen Termin in Dortmund gehabt: Der Vizemeister Borussia nimmt heute mit allerlei Leistungstests die Vorbereitung auf die kommende Saison auf, hinter verschlossenen Türen werden medizinische Tests und Laufanalysen durchgeführt, wird der Bewegungsapparat untersucht, werden die Spieler mit futuristischen Atemmasken auf dem Laufband oder Ergometer gequält – Stichwort Atemgasmessung.
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Trainer Lucien Favre will sich ein umfassendes Bild vom Zustand seiner Spieler machen – zu denen Passlack aber nun vorerst nicht mehr gehört: Der Rechtsverteidiger wurde für eine Saison an den niederländischen Erstligisten Fortuna Sittard verliehen. „Wir haben einen sehr talentierten Spieler verpflichtet, der schon die nötige Erfahrung auf dem höchsten Niveau gesammelt hat“, jubelte Sittards Technischer Direktor Sjoerd Ars. In Dortmund aber hatte man Passlack das höchste Niveau nicht mehr so recht zugetraut, deswegen spielte er in Favres Planungen keine Rolle mehr.
Der BVB muss seinen Kader verkleinern
Denn der BVB muss dringend seinen Kader verkleinern, einschließlich des langzeitverletzten Torwarttalents Luca Unbehaun stehen aktuell 36 Spieler unter Vertrag – und damit deutlich zu viele.
Gut möglich aber, dass noch einer hinzukommt, Dortmund nämlich hält die Augen offen nach einem Stürmer. Und dabei ist der Blick wieder einmal auf Patrik Schick gefallen, mit dem man sich schon 2017 intensiv beschäftigte. Der 23-Jährige spielt beim AS Rom, wo er aber mit dem Ex-Wolfsburger Edin Dzeko um den Platz im Zentrum kämpft und deswegen oft auf den Flügel ausweichen oder auf der Bank sitzen muss.
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In Dortmund dagegen war die Sturmposition sicher nicht das größte aller Probleme, Paco Alcácer etwa startete zwar mit einer unfassbaren Torquote. Doch Trainer Favre war schon genervt davon, dass der Angreifer während der gesamten Saison immer wieder mit körperlichen Problemen zu kämpfen hatte. Auch deswegen bekam meist Mario Götze im Sturmzentrum den Vorzug. Der 1,76 Meter große Götze und der noch einen Zentimeter kleinere Alcácer sind mit ihrer quirligen Art Angreifer nach Favres Geschmack, der eher spielstarke Angreifer als echte Brecher bevorzugt.
Der Tscheche Schick ist zwar 1,90 Meter groß, aber dennoch technisch und läuferisch stark. Auch Favre könnte sich daher mit dieser Lösung anfreunden. Der BVB hätte endlich einen kopfballstarken Stürmer und damit eine zusätzliche Variante.
Kompliziertes Vertragswerk beim AS Rom
Doch es ist längst nicht ausgemacht, dass es so kommt, denn Schicks Vertragswerk in Rom ist höchst kompliziert: Sollte ihn der Hauptstadtklub bis Februar 2020 verkaufen, müsste er eine Beteiligung an dessen Ex-Klub Sampdoria Genua überweisen: 50 Prozent der Transfersumme, mindestens jedoch 20 Millionen Euro. Und sollte Schick nicht wechseln, fließen in jedem Fall 20 Millionen.
Rom will also möglichst viel Geld mit einem Transfer verdienen. Der BVB aber hat bereits knapp 130 Millionen Euro ausgegeben und wäre deshalb nur an einer Leihe interessiert, gegebenenfalls mit Kaufoption.
Das könnte den Römern zu wenig sein, da Medienberichten zufolge Bayer Leverkusen sowie die französischen Spitzenklubs Olympique Marseille und Olympique Lyon Interesse an einem Kauf haben. Der FC Schalke dagegen, dem ebenfalls Interesse nachgesagt wird, sucht nach Informationen dieser Redaktion zwar tatsächlich neben Benito Raman einen weiteren Stürmer – doch Schick dürfte zu teuer sein.