Essen. DFL-Präsident Rauball reist am letzten Spieltag nicht für eine mögliche Übergabe der Meisterschale nach München - er ist lieber beim BVB-Spiel.
In den vergangenen sechs Jahren war es am Saisonende stets das gleiche Bild: Bayern München feierte die Deutsche Meisterschaft und DFL-Präsident Reinhard Rauball übergab die Meisterschale. In diesem Jahr aber kommt es definitiv anders - falls nicht in Sachen Titel, dann zumindest in Sachen Rauball.
Denn der 72-Jährige, der auch Präsident von Borussia Dortmund ist, reist am letzten Spieltag am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) nicht nach München, wo der FC Bayern Eintracht Frankfurt empfängt. "Sie können sicher sein, dass ich mit nach Gladbach fahre", sagte er der Bild-Zeitung. "Dafür wird wohl jeder Verständnis haben. Dieses Endspiel möchte ich mir nicht entgehen lassen."
Seifert reist mit dem Original der Meisterschale nach München
Der BVB nämlich könnte mit einem Sieg bei Borussia Mönchengladbach noch an den Bayern vorbeiziehen - falls die gegen Frankfurt verlieren. Während Rauball mit einer Kopie der Meisterschale in Mönchengladbach sein wird, reist sein Stellvertreter Christian Seifert (50) mit dem Original nach München.
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Und für Rauball ist es durchaus realistisch, dass am Ende er die Schale an seine BVB-Spieler übergeben darf, wie er es zuletzt 2012 getan hat: "Ja, die Chance, dass wir noch Meister werden, besteht noch, und sie ist realistisch", meinte er. "Natürlich sind die Bayern in der Pole-Position, aber wir sind noch im Rennen. Man werde "alles Menschenmögliche geben, um in Gladbach zu gewinnen – und dann gucken wir mal, was die Bayern gegen Frankfurt machen..."
Allerdings sind die Chancen der Münchener auf den Titel deutlich größer: Bei zwei Punkten Vorsprung und der um 17 Treffer besseren Tordifferenz reicht dem Titelverteidiger schon ein Unentschieden, um zum siebten Mal in Folge Meister zu werden - und der BVB muss zwingend gegen Gladbach gewinnen, um die minimale Chance auf die neunte Meisterschaft der Vereinsgeschichte zu wahren.