Dortmund. Zwei Rote Karten brechen Dortmund gegen Schalke das Genick. Kapitän Marco Reus war die größte Enttäuschung. Die Einzelkritik.
Roman Bürki: War kaum gefordert – und doch musste er viermal den Ball aus dem Netz holen. War aber bei Caligiuris eiskalt geschossenem Elfmeter (18.), Sanés wuchtigem Kopfballtor (28.), Caligiuris herrlichem Freistoßtreffer (62.) und Embolos Flachschuss (86.) machtlos. Note: 3,5
Marius Wolf: Durchwachsene erste Halbzeit. Fand immer mal wieder den Weg nach vorne, hatte aber nach hinten so seine Mühe. Leistete sich dann den zweiten Dortmunder Blackout in kürzester Zeit, als er wie Reus Serdar von hinten in die Beine grätschte – das gab zurecht Rot. Note: 6
Julian Weigl: Es war nicht sein Spiel in der ersten Halbzeit: Der Hand-Elfmeter nach Videobeweis mag umstritten sein, doch es war ungeschickt, den Arm so weit draußen zu haben (18.). Das 1:2 hätte er vielleicht verhindern können, doch er machte erst zwei Schritte nach vorne und kam dann nicht mehr an den Ball (28.). Insgesamt ein sehr wackliger Auftritt, auch beim entscheidenden 2:4 nicht souverän (86.). Note: 5
Manuel Akanji: Auch nicht mit optimalem Abwehrverhalten beim 1:2 (28.). Zuvor unterliefen ihm schon einige Fehler im Spielaufbau. Auch er hat schon bessere Tage erlebt, wenngleich die Schalker insgesamt wenig Chancen hatten. Note: 4
Abdou Diallo: Hatte auf der linken Seite viele Räume, aus denen er zu wenig machte. Und auch defensiv gelegentlich mit großer Mühe. Note: 4,5
Thomas Delaney (bis 56.): Er hatte tatsächlich den ersten Dortmunder Torschuss, doch sein Versuch aus 20 Metern segelte deutlich über das Tor (11.). Nahm es als einzelner im Dortmunder Mittelfeld mit der Agressivität der Schalker auf und überzeugte mit starker Zweikampfführung – spielerisch aber kam deutlich zu wenig. Dass er nach knapp einer Stunde weichen musste, hatte vor allem taktische Gründe: Favre wollte mehr Offensivkraft auf dem Platz. Note: 3,5
Axel Witsel: Stand vor dem 1:2 bei Sané und stand auch im Moment des Kopfballs noch bei Sané – blöderweise war der inzwischen hochgesprungen und köpfte den Ball ins Tor (28.). Es passte zum fahrigen Auftritt des Belgiers, der die gewohnte Souveränität im Zentrum komplett vermissen ließ – und doch den 2:3-Anschlusstreffer besorgte (84.). Danach aber auch nicht unschuldig am 2:4 (86.). Note: 4,5
Jadon Sancho: In der ersten Halbzeit mit Abstand bester Dortmunder. Das 1:0 war seinem Geistesblitz zu verdanken, als er den Ball aus dem Stand auf Götzes Kopf chippte (14.). Riss mit seinen schnellen Dribblings immer wieder Lücken in der Schalker Abwehr. Auch in Rückstand und Unterzahl stemmte er sich am vehementesten gegen die Niederlage – ohne dass allerdings Zählbares heraussprang. Note: 3
Marco Reus: Es war kaum etwas zu sehen vom BVB-Kapitän, ihm fehlten Ideen und Inspiration. Erwies seiner Mannschaft mit dem vollkommen berechtigten Platzverweis einen schlimmen Bärendienst, als er Serdar von hinten umgrätschte (60.). Note: 6
Raphael Guerreiro (bis 78.): Zog immer wieder vom Flügel nach innen, wodurch dem Dortmunder Spiel die Breite fehlte. Versuchte vieles, auch in Unterzahl – aber nur noch wenig gelang, weil dann eben doch einige Schalker zu viel im Weg standen. Note: 4,5
Mario Götze: Hervorragender Laufweg, guter Kopfball – und es stand 1:0 (14.). Auch danach an einigen guten Kombinationen beteiligt, die aber nicht die rechte Durchschlagskraft hatten. Auch er ließ sich von der Hektik der zweiten Halbzeit komplett aus der Bahn werfen. Note: 4
Paco Alcácer (ab 56.): Kam für Delaney, stand dann aber aufgrund der doppelten Unterzahl schnell auf verlorenem Posten. Note 4,5
Christian Pulisic (ab 78.): Kam für Guerreiro und bleibt aufgrund geringer Einsatzzeit ohne Note
Jacob Bruun Larsen (ab 83.): Kam für Götze und bereitete sogar das 2:3 vor (84.). Dennoch ohne Note