Berlin. Bei Hertha BSC gelingt dem BVB erst spät der Sieg. Einige Defensivspieler patzten entscheidend. Am Ende jubelte Reus. Die Einzelkritik.

Roman Bürki: Der Schweizer Torhüter spielt bislang eine richtig starke Saison – aber das 0:1 ging klar auf seine Kappe: Mittelstädts Schuss ließ er nach vorne klatschen, wo Kalou lauerte (4.). Beim Elfmeter zum 1:2 ohne Abwehrchance (35.), ansonsten selten gefordert. Note: 4

Marius Wolf (bis 78.): Lief abermals als Rechtsverteidiger auf – und machte das ordentlich. Nach hinten leistete er sich keine Fehler, nach vorne allerdings auch nicht allzu zwingend. Note: 3

Manuel Akanji: Insgesamt ein unauffälliges Spiel des Abwehrchefs – und das ist bei einem Innenverteidiger ja meint ein gutes Zeichen. An den Gegentoren schuldlos und auch ansonsten weitgehend sicher. Note: 2,5

Dan-Axel Zagadou: Mit der Hereinnahme des baumlangen Innenverteidigers wollte Trainer Favre vor allem das Verteidigen gegnerischer Standards verbessern. Dass Zagadou sich dann im gegnerischen Strafraum hochschraubte und nach Ecke einköpfte, war ein hübscher Nebeneffekt (47.). Nicht nur deswegen machte er ein ordentliches Spiel, wenngleich er vor der Pause einige Unsicherheiten zeigte. Note: 2,5

Auch interessant

Abdou Diallo: Den gelernten Innenverteidiger hatten die Berliner als Schwachpunkt im Dortmunder Defensivverbund ausgemacht, immer wieder spielten sie über seine linke Abwehrseite – und immer wieder kamen sie durch. Vor dem Elfmeterpfiff zum 1:2 wurde er gleich zweimal überlaufen (35.), später hatte er riesengroßes Glück, dass sein Schubser leichter Stoß in vollem Tempo gegen Duda keinen Elfmeter gab (59.). Note: 4,5

Julian Weigl: Er vertrat den verletzten Witsel auf seiner angestammten Position im zentralen Mittelfeld – und agierte ziemlich unglücklich: Vor dem 0:1 tanzte ihn Mittelstädt aus (4.), wegen seines Handspiels gab es Elfmeter (35.), was zwar ein wenig Pech, aber auch viel Ungeschick war. Später leitete er mit kapitalen Ballverlusten den Pfostentreffer von Grujic (57.) und weitere gefährliche Szenen ein – wenngleich er sich in der zweiten Halbzeit etwas stabilisierte. Note: 4

Thomas Delaney: Mit einer wahren Energieleistung zeichnete er für das 1:1 verantwortlich, als er Lazaros Fehlpass erlief, in den freien Raum startete – und dann großes Glück hatte, dass sein schwacher Abschluss von Rekik über Torhüter Jarstein hinweg gelenkt wurde. Der Ball wäre wohl neben das Tor gegangen (14.). Auch dem Zweikämpfer gelang es aber nicht, das Mittelfeld gegen die enorm präsenten Berliner abzudichten. Pech, als er in der Schlussphase, die Latte traf (88.). Note: 3

Christian Pulisic: Nach zwei Torbeteiligungen gegen Stuttgart rückte der Angreifer in die Startelf. Er war besser als so oft in den vergangenen Wochen, zeigte ein paar gelungene Dribblings und kam in gefährliche Positionen – war dann aber viel zu ineffektiv. Bestes Beispiel: Die 74. Minute, als er den Ball nur ins leere Tor drücken musste, aber aus kürzester Distanz vorbei schoss. Note: 4

Marco Reus: In der Nachspielzeit stand er genau richtig und bugsierte den Ball zum 3:2-Siegtreffer über die Linie. Ansonsten aber war zu wenig Gutes vom BVB-Kapitän zu sehen, der ungewohnt ungenau agierte. Note: 3

Jadon Sancho (bis 90.+5): In der ersten Halbzeit gelang ihm wenig, da wurde er nur einmal mit einem Schlenzer gefährlich (42.). Nach der Pause aber drehte er zunächst auf, bereitete unter anderem mit dem anschließenden Eckball den Ausgleich vor (47.) und in der Nachspielzeit das 3:2. Zwischendrin aber setzte er den Ball frei vorm Tor gleich fünf Meter neben den Pfosten (60.). Note: 2

Jacob Bruun Larsen (bis 75.): Weil nach Alcácers, Götzes und Philipps Verletzung kein potenzieller Mittelstürmer übrig war, musste der junge Däne ganz vorne aushelfen. Er bewegte sich viel und gut, sorgte mit Tempo und Dynamik für gefährliche Situationen – war aber im Abschluss zu unpräzise: Als er allein aufs Tor zulief, hätte er querlegen oder einschieben müssen, schoss stattdessen aber Jarstein an (22.). Note: 3

Raphael Guerreiro (ab 75.): Kam für Bruun Larsen und bleibt aufgrund der kurzen Spielzeit ohne Note.

Achraf Hakimi (ab 78.): Kam für Wolf. Ohne Note.

Ömer Toprak (ab 90.+5): Kam für Sancho. Ohne Note