Dortmund. Trotz der der Niederlage gegen Tottenham sieht Lucien Favre keinen Anlass, sein Team zu kritisieren. Die erste Halbzeit habe ihm sehr gefallen.

Ein Tor war der Borussia nicht vergönnt. Der BVB ist in der Champions League gegen Tottenham Hotspur nach einem 0:3 und 0:1 im Achtelfinale gescheitert. Im Rückspiel hatten die Schwarz-Gelben viele Möglichkeiten, das Ruder noch einmal herrumzureißen – vor allem in der ersten Halbzeit. Das musste auch Spurs-Trainer Mauricio Pochettino (47) zugeben: "Dortmund hatte überhaupt nichts zu verlieren und uns sehr viel abverlangt", sagte der Argentinier anerkennend.

In zwei großen Drangphasen im ersten Abschnitt besaßen die Schwarz-Gelben große Chancen zur Führung, scheiterten aber zumeist am überragenden Torwart Hugo Lloris. „Wir haben ziemlich gut gespielt und in den ersten 45 Minuten sechs große Torchancen kreiert“, sagte BVB-Trainer Lucien Favre. "Leider haben wir kein Tor gemacht." Unter anderem hatten Mario Götze und Marco Reus beste Einschussmöglichkeiten.

Favre: "Viele positive Dinge gesehen“

Eine Unachtsamkeit in der 49. Minute brachte Dortmund schließlich auf die Verliererstraße. Nachdem Jadon Sancho das Abseits aufhob, war Stürmerstar Harry Kane sofort zur Stelle und machte aus seinem ersten Torschuss gleich das so wichtige Auswärtstor für die Spurs. "Harry Kane ist sehr, sehr effizient. Im Strafraum hat er die Power und kann sofort mit links oder rechts abschließen", sagte Favre nach dem Spiel.

Seiner Mannschaft konnte der Schweizer bis auf die abermals mangelhafte Chancenverwertung aber keine Vorwürfe machen. Im Gegenteil: "Es spielte in der ersten Halbzeit nur eine Mannschaft. Ich habe viele positive Dinge gesehen", sagte er. Seine Offensivspieler, die sich vor dem Tor häufig nicht clever genug anstellten, baute der 61-Jährige im Anschluss auf. "Sie werden ihre Torchancen wieder nutzen."

BVB wird Fehleranalyse betreiben

Die Partie werde vor dem kommenden Heimspiel am Samstag gegen den VfB Stuttgart in der Bundesliga (15.30 Uhr/Sky) ausführlich analysiert. „Natürlich wissen wir, dass wir ein paar Fehler zu viel gemacht haben.“ Diese gilt es im Kampf um die Meisterschaft abzustellen. Ansonsten bedauert Favre, dass Borussia Dortmund „nur noch um die Meisterschaft spielt. Das wollten wir nicht.“

Ein Lob richtete er auch an die Fans, speziell an die Südtribüne, die schon vor Anpfiff mit einer beeindruckenden Choreographie für Gänsehautstimmung sorgten: „Das Publikum war immer mit uns. Das war sehr schön.“