Dortmund. Trotz der 0:1-Niederlage gegen Tottenham ist man beim BVB weitgehend zufrieden. Allerdings richten die Bosse klare Forderungen an die Mannschaft.

Es war ein aufgeräumter Sebastian Kehl, der gegen Mitternacht vor die Mikrofone der wartenden Journalisten trat. Zwar hatte Borussia Dortmund gerade mit 0:1 (0:0) gegen Tottenham Hotspur verloren und damit nach dem 0:3 im Hinspiel das Aus im Champions-League-Achtelfinale besiegelt – dennoch war der Leiter der Lizenzspieler-Abteilung alles andere als unzufrieden: „Die Enttäuschung ist gar nicht so groß, denn ich bin mit dem Auftreten der Mannschaft sehr zufrieden heute“, sagte Kehl. Das war in der jüngeren Vergangenheit nicht immer der Fall gewesen, gerade beim 0:0 beim 1. FC Nürnberg und bei der 1:2-Niederlage beim FC Augsburg in der Bundesliga hatte die Mannschaft in Sachen spielerische Klasse, vor allem aber in Sachen Engagement gehörig Luft nach oben gelassen – ein wichtiger Grund dafür, dass in den vergangenen acht Pflichtspielen nur ein Sieg heraussprang.

Kehl lobt die Leidenschaft des Teams

Nun fand Kehl: „Wir haben in der ersten Halbzeit ein fantastisches Spiel abgeliefert. Es war genau die Intensität, es war genau die Leidenschaft, die wir eingefordert hatten, die die Mannschaft aber auch als Reaktion zeigen musste.“ Die Hoffnung auf ein Wunder allerdings zerschlug sich bald, weil der BVB gute Chancen ungenutzt ließ und Tottenhams Torjäger Harry Kane seine erste Möglichkeit eiskalt nutzte. „Schade, dass wir das nötige Glück nicht hatten in der ersten Halbzeit“, meinte Kehl. „Wir hatten eine Vielzahl an wirklich hochkarätigen Torchancen. Wir hatten aber auch Hugo Lloris im gegnerischen Tor, der hervorragend gehalten hat. Ein bisschen Glück hat heute einfach gefehlt, um in Führung zu gehen.“

Nach dem Spiel gegen Tottenham steigen die Erwartungen

Vor allem gefiel dem langjährigen BVB-Kapitän die Einstellung der Spieler: „Die Reihenfolge ist wichtig“, so Kehl. „Wir haben heute wieder gearbeitet, haben eine sehr hohe Intensität an den Tag gelegt, was uns in der Hinserie oft ausgezeichnet hat. Dadurch hatten wir viele Umschaltmomente, haben viele Zweikämpfe und zweite Bälle gewonnen. Es war ein ganz anderes Leben in der Truppe, das hatten wir auch angesprochen und das hat sie hervorragend umgesetzt.“ Damit steigen aber auch die Erwartungen für die kommenden Bundesligapartien: „Das ist jetzt die Benchmark, die wir zu leisten imstande sind und die wir auch in der Bundesliga an den Tag legen müssen“, forderte Kehl. „Wir hatten hohe Intensität, große Begeisterung, große Leidenschaft, haben viele zweite Bälle gewonnen, und viele tolle Chancen herausgearbeitet - darauf können wir aufbauen. Wir müssen mit gleicher Intensität und Leidenschaft am Samstag gegen den VfB Stuttgart antreten.“

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Dann allerdings ist auch ein Sieg Plicht – anders als gegen Tottenham würde eine knappe Niederlage trotz guter Leistung gegen die Schwaben die Stimmung beim BVB wieder nachhaltig eintrüben.