Leipzig. Überraschend fehlt Kapitän Marco Reus von Borussia Dortmund im Spitzenspiel bei RB Leipzig. Grund dafür ist ein Unfall im Training.

Die Überraschung war groß, als eine Stunde vor Beginn des Bundesliga-Spitzenspiels zwischen RB Leipzig und Borussia Dortmund die Aufstellungen bekanntgegeben wurden: Denn beim BVB fehlte Kapitän Marco Reus. Jener Mann also, der bis auf eines alle Pflichtspiele der laufenden Saison bestritten hat, der ein wichtiger Faktor für die großartige Hinrunde des Tabellenführers und generell einer der besten Bundesligaspieler der ersten Saisonhälfte war – als Topscorer mit elf Toren und acht Vorlagen.

BVB-Trainer Favre: "Es ist zum Glück nichts Dramatisches"

Reus war am Freitag im Training nach einem Zweikampf umgeknickt, dennoch aber mit nach Leipzig geflogen. Der Kapitän und Trainer Lucien Favre wollten die Hoffnung auf einen Einsatz nicht vorzeitig aufgeben. Erst am Samstag fiel dann die Entscheidung, dass Reus nicht spielen würde. „Er ist umgeknickt, zum Glück ist es nichts Dramatisches“, sagte Favre vor dem Anpfiff bei Sky. „Wir können seinen Ausfall nicht ändern, es ist leider so.“ Seinen Platz in der Startelf nimmt Maximilian Philipp ein, der in der Vorbereitung mit drei Treffern in zwei Testspielen für sich geworben hatte.

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Reus selbst war gerade erst von Magenproblemen genesen, die ihn für einen großen Teil der Vorbereitung ausgebremst hatten. In der Vergangenheit hatte er immer wieder Probleme mit Verletzungen gehabt, fehlte mal wegen eines Kreuzband-Anrisses lange, mal mit Schambeinproblemen, mal mit einem Außenbandriss im Sprunggelenk. Unter anderem verpasste er die Weltmeisterschaft 2014 und die Europameisterschaft 2016 verletzt. In der bisherigen Saison aber präsentierte sich der 29-Jährige körperlich stabil wie lange nicht und auch deswegen wohl in der Form seines Lebens.

Reus ist nicht der einzige Spieler, auf den der BVB in Leipzig verzichten muss, auch die Innenverteidiger Manuel Akanji (Hüftprobleme), Dan-Axel Zagadou (Aufbautraining nach Fußstauchung) und Ömer Toprak (Muskelverletzung) fehlen. Daher spielt der gelernte Mittelfeldspieler Julian Weigl im Abwehrzentrum neben Abdou Diallo – der nach seiner Verletzungspause in der Vorbereitung auch noch nicht wirklich bei 100 Prozent Fitness ist.