Essen. Die Bundesliga-Rückrunde beginnt am Freitag. Ungewohnt: Die Bayern jagen jetzt Borussia Dortmund. Weil der BVB gut gearbeitet hat. Ein Kommentar.
Mitten in die Zeit der Handball-Weltmeisterschaft hinein meldet sich König Fußball zurück. An diesem Freitag legt die Bundesliga wieder los, und sie zieht auch auf Anhieb wieder Aufmerksamkeit auf sich: Denn TSG Hoffenheim gegen Bayern München – das ist zum Start der Rückrunde kein Allerweltskick, sondern ein mit Spannung erwartetes Spiel. Weil die Bayern vor der Saison offenbar vergessen haben, ihr Abo auf Platz eins zu verlängern. Und weil sie sich deshalb einen Ausrutscher zum Auftakt nicht leisten können.
Denn nach vielen Jahren der Langeweile an der Liga-Spitze ist der Rekordmeister jetzt in der für ihn extrem ungewohnten Rolle des Verfolgers. Ganz vorne steht derzeit Borussia Dortmund – mit sechs Punkten Vorsprung. Das klingt recht komfortabel, doch die Lage könnte sich flott ändern, falls der BVB die schwere Prüfung am Samstagabend in Leipzig nicht bestehen sollte.
Pessimistisch aber muss in Dortmund niemand sein. Die Hinrunde hat gezeigt, dass nicht nur die Mannschaft, sondern der gesamte Verein auf einem sehr guten Weg ist. Die entscheidenden Weichenstellungen wurden vor der Saison vorgenommen. Die Mannschaft wurde bestens verstärkt, das Führungspersonal sinnvoll erweitert, und der Königstransfer war der eines nun 61-Jährigen: An der Arbeit von Trainer Lucien Favre gibt es nun wirklich gar nichts auszusetzen.
BVB und Schalke trennen 24 Punkte
Borussias Sportdirektor Michael Zorc gab im Interview mit dieser Zeitung den interessanten Hinweis, dass beim 2:1-Sieg im Derby auf Schalke im Dezember im Vergleich zum 4:4 nach 4:0-Vorsprung ein Jahr zuvor elf andere Spieler in Dortmunds Startelf standen. Das sagt eine Menge aus. Den BVB und dessen Revierrivalen trennen nach 17 Spieltagen 24 Punkte. Und Schalke ist immerhin der Vizemeister der Vorsaison, der mit acht Punkten vor Dortmund ins Ziel gekommen war. Zahlen und Fakten, die belegen, dass beim BVB seit dem Sommer alles richtig gemacht wurde. Und auf Schalke vieles falsch. Zu vieles.