Nyon. Die drei deutsch-englischen Duelle in er Champions League werden nicht zuletzt zeigen, wie es um die Bundesliga bestellt ist. Ein Kommentar
Dass Schalke 04 ein Hammerlos bekommen würde, war klar. Wer im Champions-League-Achtelfinale einen Gegner aus dem Topf der Gruppensieger zugelost bekommt, kann keine Betriebssportgruppe oder Thekentruppe mit Restalkohol erwarten. Stattdessen wurde es Manchester City, der englische Meister, trainiert von Pep Guardiola – mit das Beste also, was der europäische Vereinsfußball derzeit zu bieten hat. Die Diskussionen um die Schalker Chancen dürften sich nun darauf beschränken, ob diese im einstelligen Prozentbereich zu suchen sind – oder gleich im Promillebereich.
Englische Übermacht?
Ein Weiterkommen gegen die englische Übermacht scheint illusorisch, es hätte nicht viel schlimmer kommen können. Es sei denn, man ist in Lostopf eins, wie der FC Bayern, kann daher auf einen leichteren Gegner hoffen – und bekommt den FC Liverpool zugelost. Jene Mannschaft, die in der Premier League noch vor City die Tabelle anführt. Das Losglück, das den Bayern so oft nachgesagt wurde, hatte am Montag freigenommen, Liverpool war der mit Abstand schwerste mögliche Gegner. Dortmund ist die einzige deutsche Mannschaft, die favorisiert in ihr Achtelfinal-Duell geht, Tottenham ist nicht ganz so stark wie in der jüngeren Vergangenheit.
Drei interessante und mindestens zwei spannende deutsch-englische Duelle sollte es in jedem Fall geben. Und die dürften nicht zuletzt Aufschlüsse über die Qualität der Bundesliga bieten. Dass drei deutsche Vertreter die Gruppenphase überstanden haben, wurde nach der schwachen Vorjahresbilanz und dem Debakel bei der Weltmeisterschaft ja schon wieder als Zeichen für das Erstarken des deutschen (Klub-)Fußballs gedeutet. Wie weit es damit wirklich her ist, ob die Bundesliga tatsächlich in der gleichen Gewichtsklasse wie die Premier League anzusiedeln ist, werden wir nach dem Achtelfinale wissen.