Dortmund. Borussia Dortmund kam gegen Hertha BSC nicht über ein 2:2 hinaus, spielte aber erneut sehenswerten Fußball. Ein Kommentar.

Pal Dardai sprach nach diesem Spiel recht offen über das, was er sich erhofft hatte und was dann auch eingetreten war: „Dortmund spielt solche 90 Minuten nicht zweimal“, sagte der Berliner Trainer. Zumindest, das befand der mit einer Art Bauernschläue ausgestattete Dardai, nicht innerhalb von drei Tagen. Darin steckte viel Wahres, aber Dardai irrt gleichzeitig.

Es ist nun kein wirklich neues Phänomen im internationalen Fußball-Business, dass es eines wahrhaft meisterhaften Könnens bedarf, um den Herausforderungen des hell erleuchteten Champions-League-Betriebes ebenso gewachsen zu sein wie der mitunter deutlich weniger glamourösen Gegnerschaft im alltäglichen Liga-Leben. Und das eben in diesem vermaledeiten, weil fordernden Drei-Tages-Rhythmus.

BVB spielte bisher dreimal Unentschieden

Drei Unentschieden hat die ungeschlagene Borussia in dieser Saison zusammengespielt, zwei davon im Anschluss an einen Königsklassenauftritt: Auf den Sieg in Brügge folgte ein glückliches 1:1 in Hoffenheim, auf das 4:0 nun gegen Atletico Madrid das 2:2 gegen Berlin. Den Sieg gegen Monaco krönte der BVB mit einem 4:3 gegen Augsburg – allerdings nach zweimaligem Rückstand und mit einem Siegtreffer in der 96. Minute.

Feststellung eins: Dortmund macht die internationale Belastung zu schaffen.

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Feststellung zwei: Besonders eine so junge Mannschaft, wie sie der BVB derzeit aufs Feld schickt, ist anfällig für Schwankungen. Bruun Larsens Fehlschuss und Zagadous verlorener Zweikampf kurz vor Schluss sind daher erklär- und vermutlich auch verzeihbar.

Feststellung drei: Dardai hat eben doch nicht ganz recht. Denn Dortmund machte nun wirklich nicht den Eindruck, unter den Belastungen zu zerbrechen. Der Tabellenführer trat auf wie ein Tabellenführer, er spielte erneut sehenswerten Fußball, kombinierte sich feinste Chancen heraus, gewann mehr Zweikämpfe, ließ lediglich Tore und Punkte liegen. Ein nicht ganz unerheblicher Vorwurf, aber eben auch nicht das einzig Wichtige.

Der schwarz-gelbe Ärger sollte sich also in Grenzen halten, solang sich das Scheitern auf diesem erstaunlichen Niveau bewegt. Allerdings sollte dies nicht zwingend vorausgesetzt werden.