Dortmund. Seine schnelle Vertragsunterschrift in Dortmund sorgte vielerorts für Unverständnis. Nun spricht Stöger über seine BVB-Zeit - und Mario Götze.

Nur eine Woche nach seiner Entlassung beim 1. FC Köln heuerte Peter Stöger im Dezember 2017 als Cheftrainer bei Borussia Dortmund an. Der Österreich bereut seinen Gang zum BVB nicht, wie er im Interview mit "Bild" erzählt. „Ich habe selber gesagt, dass es kein idealer Ablauf war. Mehr Vorlaufzeit ist sicher besser. Aber manchmal muss man sich kurzfristig entscheiden. Dortmund ist ein europäischer Spitzenklub und außerdem einer der emotionalsten Vereine in Europa. Deshalb habe ich mich so entschieden und würde es auch heute wieder tun.“

Auch interessant

Der Bosz-Nachfolger sieht seine Mission als erfolgreich an. Er habe den Klub "in einer schwierigen Situation" übernommen und "es trotzdem geschafft, von Platz 8 in die Königsklasse zu kommen“, betonte Stöger. Dennoch blieben die BVB-Bosse letztendlich bei ihrer Entscheidung, die Zusammenarbeit mit dem Österreicher nicht fortzuführen, da die Borussia sich spielerisch nicht weiterentwickelt hatte unter seine Regie.

Von seinem Nachfolger Lucien Favre hat er eine hohe Meinung. „Ich schätze ihn als Fußball-Lehrer sehr.“ Zudem seien die Voraussetzungen für den Schweizer gut, so Stöger: „Er hat den großen Vorteil, dass er mit einer Vorbereitung in die Saison geht und ein paar Verstärkungen dazugekommen sind.“

Stöger stärkt Götze den Rücken

Seinem früheren Spieler und derzeitigen BVB-Sorgenkind Mario Götze stärkte Stöger indes den Rücken. "Es gibt keine zwei Meinungen. Mario ist ein großartiger Fußballer", so der 52-Jährige. Unter Stöger habe Götze "in den allermeisten Spielen" in der Startelf gestanden. Bei Favre spielt der Torschütze des Siegtores im WM-Finale 2014 derzeit keine Rolle.

"Es ist schwer zu sagen, ob er wirklich ein Problem hat", sagte Stöger: "Er hat halt gefühlt einen anderen Stellenwert, weil er für den deutschen Fußball eine einzigartige Geschichte geschrieben hat. Daher steht er im Fokus und dies macht es vielleicht nicht einfacher für ihn." Ein Wechsel ins Ausland sei für den Offensivspieler aber "nicht zwingend notwendig", sagte der Österreicher: "Er muss halt spielen." (fdu, mit sid)