Dortmund. Beim 4:1-Sieg von Borussia Dortmund zum Bundesliga-Auftakt gegen RB Leipzig glänzte der neue Star mit einem Treffer. Die BVB-Einzelkritik.
Roman Bürki: Die Bundesliga-Saison war gerade einmal 31 Sekunden alt, da durfte Bürki schon zum ersten Mal den Ball aus dem Netz holen. Gegen Jean-Kevin Augustin war er da noch machtlos, später bewahrte er die Dortmunder mit einem fantastischen Reflex gegen den Franzosen vor dem erneuten Rückstand (28.). Auch gegen Lukas Klostermann parierte er stark (50.), ebenso kurz vor dem Abpfiff gegen Timo Werner (85.). Kleine Unsicherheit, als Yussuf Poulsen nach einem Querschläger von Abdou Diallo mit dem Kopf schneller am Ball war, als der Schweizer mit den Händen. Note: 2.
Lukas Piszczek: Der Pole hatte seine Seite weitestgehend im Griff, bekam aber hier und da Probleme, wenn die Gäste vor allem über Augustin das Spiel schnell machten. Steigerte sich im Laufe der Begegnung. Note: 3,5.
Manuel Akanji: Hatte seine Aktien beim 0:1, weil er den Ball quasi in den Lauf Augustins köpfte. Der Schweizer kam zwar ebenfalls einige Male ins Schwimmen, wenn Leipzig hoch presste, wirkte aber insgesamt stabiler als sein Nebenmann Diallo. Note: 3,5.
Abdou Diallo: Der teuerste Transfer des Bundesliga-Sommers erwischte zunächst ein rabenschwarzes Debüt im Signal Iduna Park. Sein Querschläger ermöglichte Leipzig die schnelle Führung. Gegen das frühe Anlaufen des Gegners wirkte der Franzose oftmals überhastet und verunsichert. Seine Fähigkeiten im Spielaufbau deutete er mit einem sehenswerten Steilpass auf Marco Reus an (35.). Nach dem Seitenwechsel steigerte er sich deutlich. Note: 4.
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Marcel Schmelzer (bis 87.): Mit einer perfekten Flanke auf Mahmoud Dahoud brachte er den BVB in der 21. Minute zurück ins Spiel. Schmelzer dosierte seine Vorstöße, sodass er auf der linken Abwehrseite zumeist aufmerksam genug war. Kämpferisch wie immer vorbildlich. Note: 2,5.
Axel Witsel: Nein, zum Tore schießen wurde der Belgier eigentlich nicht für 20 Millionen Euro geholt. Doch Witsel erledigt auch diesen Job bislang mit Bravour. Seinem Ausgleichstreffer in Fürth folgte gegen Leipzig kurz vor der Pause ein spektakulärer Fallrückziehertreffer zum 3:1. Der Neuzugang vergaß aber auch nicht seine Kernkompetenzen: Aufmerksam, ballsicher und mit guter Übersicht. So wird man schnell zum Publikumsliebling. Note: 2.
Thomas Delaney: Auch der Däne feierte sein Heimspieldebüt. Neben körperlicher Präsenz im Mittelfeld , brachte er auch Torgefahr ins Dortmunder Spiel. Scheiterte aus spitzem Winkel noch beim Stand von 0:1 an RB-Torhüter Peter Gulacsi (20.). Bevor Witsel zum 3:1 abstauben konnte, zwang er den Torwart mit einem wuchtigen Kopfball zu einer Glanzparade. Note: 3.
Mahmoud Dahoud: Im 37. Anlauf hat es endlich geklappt: Der Ex-Gladbacher erzielte seinen ersten Pflichtspieltreffer für den BVB zum 1:1 – ausgerechnet per Kopf. Das Tor gab seiner Mannschaft, der bis dato wenig bis gar nichts gelang, und ihm selbst spürbar Sicherheit, nachdem er zuvor auch mehrfach durch das RB-Pressing in Not geriet. In der 57. Minute hätte er aber gleich sein zweites BVB-Tor nachlegen müssen. Note: 3.
Christian Pulisic (bis 77.): Der US-Amerikaner sorgte für eine Menge Schwung über die rechte Seite und war von den Leipzigern häufig nur durch Fouls zu stoppen. Pulisic holte dadurch früh die Gelbe Karte gegen Marcelo Saracchi heraus (23.). Auch vor dem Freistoß, der zum 2:1 führte, wurde er gefoult. Torgefahr ging ihm dagegen ab. Note: 3.
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Marco Reus: Beim 2:1 wurde der BVB-Kapitän für sein 100. Bundesligator gefeiert – doch wenig überraschend wertete die DFL den Treffer als Eigentor von Marcel Sabiter. Nichtsdestotrotz war Reus der Aktivposten im Dortmunder Angriffsspiel. Sprühte vor Spielfreude, an fast jeder Offensiv-Aktion beteiligt und war sich auch fürs Verteidigen nicht zu schade. Das 100. Bundesliga-Tor hob er sich stattdessen für die Nachspielzeit auf. Note: 2.
Maximilian Philipp (bis 69.): Wie erwartet lief er in der Sturmspitze auf, wo er gegen die körperlich bärenstarken Innenverteidiger Dayot Upamecano und Ibrahima Konate einen schweren Stand hatte. Philipp ging viele Wege, blieb aber zumeist glücklos. Mit einem klugen Pass hinaus auf Schmelzer leitete er jedoch den Ausgleichstreffer ein. Note: 4.
Marius Wolf (ab 69.): Kam für Philipp ins Spiel, konnte aber keine nennenswerten Akzente mehr setzen.
Jadon Sancho (ab 77.): In der Schlussphase für Pulisic eingewechselt und mit schöner Vorarbeit zum 4:1 von Reus.
Raphael Guerreiro (ab 87.): Durch dessen Einwechslung nahm BVB-Trainer Lucien Favre noch etwas Zeit von der Uhr.