Dortmund. Die Verkäufe von Ousmane Dembele und Pierre-Emerick Aubameyang haben dem BVB einen Umsatzrekord beschert. Ein anderer Rekord wurde verpasst.
Borussia Dortmund hat im Geschäftsjahr 2017/18 einen Rekordumsatz von 536 Millionen Euro verzeichnet. Das verkündete Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke am Freitag auf der Bilanzpressekonferenz des Klubs. Der Gewinn des BVB lag bei 28,5 Millionen Euro und damit deutlich über den 8,2 Millionen aus dem Vorjahr. Die Rekordmarke aus dem Jahr 2013 von 53,3 Millionen Euro wurde damit deutlich verfehlt. Der Umsatz lag 130 Millionen Euro über dem Vorjahreswert, wozu vor allem die Verkäufe von Ousmane Dembélé für 105 Millionen Euro plus Boni und Pierre-Emerick Aubameyang für 63,75 Millionen Euro beigetragen haben – aber auch Sven Bender, Emre Mor, Marc Bartra, Mikel Merino und Gonzalo Castro.
„Aber auch in den anderen Umsatzfeldern ist ein Fundament von deutlich über 300 Mio Euro eingezogen“, sagte Watzke. Allerdings: Ohne die Transfererlöse von 222,7 Millionen Euro lag der Umsatz bei 313 Millionen Euro und damit um 4,6 Millionen unter dem Vorjahr. Ein großer Kostenfaktor bleibt die Mannschaft, bei etwa 130 Millionen Euro liegt in der kommenden Saison das gesamte Gehaltsvolumen – das sich durch Transfers und durch sportliche Erfolge noch in die eine oder andere Richtung verändern könnte.
Einnahmen sanken durch fehlenden sportlichen Erfolg
Den Rückgang führt der BVB vor allem auf den fehlenden sportlichen Erfolg zurück: So sanken etwa durch das frühe Aus in der Champions League und dem DFB-Pokal die Einnahmen aus dem Spielbetrieb. Auch die Fernsehgelder für diese Wettbewerbe gingen stark zurück – konnten aber durch den Anstieg aus der TV-Vermarktung der Bundesliga um 21,8 Millionen Euro auf 88 Millionen Euro kompensiert werden. Hier erwartet Finanzgeschäftsführer Thomas Treß in der kommenden Saison eine weitere Steigerung um zehn Millionen Euro, auch in der Champions League werden die Einnahmen in diesem Bereich deutlich wachsen. „Für das neue Geschäftsjahr dürfte das in Richtung 150 Millionen Euro gehen“, so Treß – deutlich mehr als die aktuellen 122,3 Millionen.
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Als „bitter“ bezeichnete Treß den deutlichen Rückgang im Bereich Merchandising von 9,9 Millionen auf 29,5 Millionen Euro. Dies liegt einerseits an fehlendem sportlichen Erfolg – so wurde im Vorjahr rund um das Pokalfinale ein einstelliger Millionenbetrag eingenommen –, aber auch an der allgemeinen Stagnation in diesem Bereich, der in der gesamten Bundesliga festzustellen ist. „Wir hoffen, dass wir hier in der kommenden Saison durch größeren sportlichen Erfolg auch wieder Wachstum verzeichnen können“, sagte Treß.
Watzkes Ziel: "2025 mindestens 500 Millionen Euro Umsatz plus Transfererlösen erzielen"
Denn wirtschaftliches Wachstum bleibt das Ziel, um auch sportlich weiter erfolgreich zu sein. Gemeinsam mit der Unternehmensberatung McKinsey erarbeitet der Klub derzeit eine Wachstumsstrategie bis zum Jahr 2025, ind er es vor allem um Felder wie Digitalisierung und Internationalisierung geht. „Wir wollen im Jahr 2025 mindestens 500 Millionen Euro Umsatz plus Transfererlösen erzielen“, kündigt Watzke an. „Ich weiß, dass das ambitioniert ist, aber daran werden wir uns messen lassen.“ Man werde aber „noch deutlicher schauen, dass wir das in einem sozialverträglichen Maß hinbekommen“, so Watzke. So sollen die Ticketpreise weiter nur in gleichem Maße wie die Inflation steigen. „Damit wir das leisten können und trotzdem weiter wettbewerbsfähig bleiben, müssen wir ins Ausland und müssen uns internationalisieren“, sagte er. „Wir tun das auch, um weiterhin bezahlbare Tickets und Stehplätze zu garantieren.“
Die BVB-Geschäftsführer widersprachen auch Berichten, wonach dem BVB der Rauswurf aus dem Aktienindex S-Dax droht: „Fakt ist, dass wir aus heutiger Sicht doch nicht rausfliegen werden“, meinte Treß. „Da müsste schon eine starke Werterosion stattfinden.“