Dortmund. Der neue BVB-Trainer Favre glaubt noch nicht an ein Meisterschaftsrennen mit dem FC Bayern - will aber langfristig Titel nach Dortmund holen.
Trainer Lucien Favre vom Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund ist von der Qualität seiner neuen Mannschaft überzeugt, appelliert allerdings, ihm die nötige Zeit zu geben. "Natürlich ist es unser Ziel, eine Mannschaft aufzubauen, die langfristig Titel holen kann – das kann ich klar sagen. Aber manchmal dauert das zwei, drei Jahre", sagte der Schweizer Fußballlehrer der Sport-Bild. Deshalb glaubt er nicht, dass in dieser Saison ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Abonnementmeister Bayern München schon möglich ist.
"Ich weiß, wie groß die Hoffnungen hier sind. Im Urlaub habe ich viele Fans getroffen, und sie alle haben mir gesagt: Jetzt jagt der BVB wieder Bayern, jetzt wird es wieder spannend", so Favre. Doch: "So schnell geht das nicht. Lassen Sie uns bitte Zeit! Der BVB hat einen Neustart ausgerufen."
Der Eidgenosse stellt indes klare Forderungen an die BVB-Profis, die am Montag erst durch einen Last-Minute-Treffer von Kapitän Marco Reus zum 2:1 nach Verlängerung im DFB-Pokal beim Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth kamen. "Wenn ein Spieler nur 90 Prozent gibt, ist das nicht zu akzeptieren – auch für mich als Trainer nicht. Du kannst Fehler machen, aber du musst den Spirit vorleben, den du dir selbst wünschst", betonte Favre.
Kein Druck in der Stürmerfrage
Dabei spielen auch die Anhänger eine große Rolle: "Die Fans tolerieren es nicht, wenn ein Spieler nachlässt und nicht seinen Job macht. Die Zuschauer sind nicht dumm, sie spüren das ganz genau."
Obwohl kurz vor Saisonstart immer noch ein neuer Mittelstürmers im Kader fehlt, übt Favre keinen Druck auf die Vereinsführung aus. "Es ist nicht einfach, einen passenden Spieler zu finden. Die Ablösesummen sind verrückt, aber ich akzeptiere das ohne Probleme", sagte der 60-Jährige. (dpa/sid)