Essen. Beim 1:0-Testspielsieg des BVB gegen Lazio Rom kam Axel Witsel zu seinem Debüt. Für Trainer Favre soll der Belgier eine wichtige Rolle spielen.
16 Minuten waren noch zu spielen, da winkte Manfred Stefes, Co-Trainer von Borussia Dortmund, in Richtung der Westkurve des Essener Stadions winkte und wenig später ein Mann mit markanter Afro-Frisur zur Mittellinie trabte. Im Testspiel gegen Lazio Rom war der Moment gekommen, da Axel Witsel sein BVB-Debüt geben sollte. Der Mann, der in diesem Sommer als bislang letzter Neuzugang für 20 Millionen Euro vom chinesischen Erstligisten Tianjin Quanjian gekommen war, der ausersehen ist, kämpferischer und mentaler Anführer im BVB-Mittelfeld zu werden – und der bislang als der Königstransfer dieser Wechselperiode bezeichnet werden kann.
Axel Witsel soll die Defensivkraft stärken
Denn genau dort, wo Witsel seine Stärken hat, haben die BVB-Bosse in der vergangenen Saison einige markante Schwächen bei ihrer Mannschaft ausgemacht: zu wenig Widerstandskraft ihrer Mannschaft gerade im Mittelfeldzentrum, zu oft war es zu leicht für die Gegner, Spiele gegen Borussia Dortmund zu gewinnen. Deswegen nahmen die Verantwortlichen viel Geld in die Hand, um Abhilfe zu schaffen: 20 Millionen Euro für Thomas Delaney von Werder Bremen – und eben 20 Millionen für Witsel, der eher unverhofft nach der Weltmeisterschaft auf den Markt kam, weil er aus China zurück nach Europa wollte und dafür auf viele Millionen an Jahresgehalt verzichtete.
Premiere in Schwarz-Gelb für Axel Witsel
Und der Neue durfte nun in Essen erstmals im schwarz-gelben Trikot auflaufen. 1:0 führte der BVB gegen Lazio, den Tabellenfünften der vergangenen Saison in der Serie A – und Witsel half mit einem unauffälligen Auftritt als zentraler Spieler vor der Viererkette, die Führung über die Zeit zu bringen. 14 Ballkontakte sammelte der Belgier, verteilte die Bälle mit Umsicht und machte keinen Fehler.
„Ich hoffe, dass er eine wichtige Rolle spielen wird, natürlich“, sagte Trainer Lucien Favre nach dem Spiel. „Er ist ein erfahrener Spieler, der mit Belgien bei der WM gespielt hat. Aber er ist natürlich noch nicht bereit für die Startelf. Er hat im Urlaub zwar sein Programm gemacht, aber er braucht ein wenig Zeit.“
Denn Witsel war bei der Weltmeisterschaft am längsten von allen Dortmundern im Einsatz, spielte am 14. Juli gegen England um Platz drei. Nun hat er noch deutlich Trainingsrückstand gegenüber seinen neuen Mitspielern – Favre aber hofft, dass der neue Mann diesen Rückstand innerhalb weniger Wochen aufgeholt haben wird.