München/Dortmund. Der Bayern-Boss glaubt an ein starkes erstes Dortmunder Jahr unter dem neuen Trainer Lucien Favre und spricht über den überhitzten Transfermarkt.

Noch gut drei Wochen vergehen, bis die Fußball-Bundesliga in ihre neue Saison startet. Nicht wenige Fans glauben an den siebten Titel in Serie für den FC Bayern – Deutschlands höchster Eliteliga droht mal wieder ein langweiliger Meisterschaftskampf. Der Deutsche Rekordmeister ist nie für Bescheidenheit bekannt gewesen und will die ihm zugewiesene Rolle gar nicht abstreifen.

Wenn Karl-Heinz Rummenigge aber einen Konkurrenten auf dem Schirm hat, der der Mannschaft von Trainer Niko Kovac Kopfschmerzen bereiten könnte, dann ist das nicht Vizemeister Schalke 04, sondern Borussia Dortmund. „Das ist zumindest die zweitbeste Mannschaft in Deutschland“, sagt Bayerns Vorstands-Boss im Interview der Sportbild.

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Und es gibt einen speziellen Faktor, warum der FCB auf den BVB aufpassen müsse: dessen neuer Trainer Lucien Favre. „Lucien ist bekannt dafür, dass er im ersten Jahr immer sofort top funktioniert“, so Rummenigge. „Das wird der größte Konkurrent um die Deutsche Meisterschaft sein.“ Der 62-Jährige glaubt, dass Favre wieder auf das Level bringen kann, auf dem Schwarz-Gelb ein ernstzunehmender Konkurrent für die Münchener war: „Sie haben in den vergangenen Jahren ein bisschen unter ihren Möglichkeiten gespielt, speziell im vorigen Jahr.“

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    "Der Transfermarkt ist völlig überhitzt"

    Die klaren Machtverhältnisse in der nationalen Liga zwingen den Titelverteidiger auch nicht dazu, auf dem Transfermarkt wilde Dinge zu veranstalten. Angesprochen auf einen möglichen 100-Millionen-Euro-Transfer in naher Zukunft, sagt Rummenigge: „Das weiß ich nicht. Uli Hoeneß und ich wären bereit, für absolute Top-Qualität viel Geld auf den Tisch zu legen. Aber es dann auch einer sein, der uns total überzeugt.“

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    Die Bayern hatten zuletzt mit der Verpflichtung des kanadischen Talents Alphonso Davies überrascht, der 17-Jährige wechselt im Januar für die Ablöse von 10 Millionen Euro aus Vancouver nach München. Rummenigge: „Der Transfermarkt ist völlig überhitzt. Ich habe in Miami Pep Guardiola getroffen. Er sagte mir, dass sie bereit wären, was zu machen, aber dass sie nicht bereit sind, wahnsinnige Summen zu bezahlen.

    Es gibt viele Klubs, die Spieler abgeben wollen, aber alle nur zu Wahnsinnspreisen. Ich bin gespannt, wie lange dieser Wahnsinn noch weitergeht. Es würde mich nicht überraschen, wenn es irgendwann wie am Aktienmarkt einen Touch nach unten gibt. Diese Preise von 150 oder 250 Millionen sind Wahnsinn.“ (ab)