Dortmund. Borussia Dortmunds Geschäftsführer Watzke spricht über kostspielige Verpflichtung, die Strategie bei Transfers – und Mario Mandzukic.
100 ist das neue 50 – was sonst flappsig (und natürlich mit anderen Zahlen) auf das Alter einer Person bezogen ist, lässt sich auch auf die Transfersummen von Fußballprofis projizieren. In dem Fall fehlt hinter den Zahlen noch die Information „Millionen“ und „Euro“, sprich: Gute Spieler, die noch vor ein, zwei Jahren schon 50 Millionen Euro zu bekommen gewesen wären, werden heute für das Doppelte verkauft. Ein Spiel, das Borussia Dortmunds Vorstands-Chef im Falle von „1000-prozentiger“ Überzeugung von dem umgarnten Akteur mitmachen würde – auf das er am Ende aber doch lieber darauf verzichtet. Wobei er eine klare Präferenz hätte, wen er bei unbeschränkten finanziellen Mitteln verpflichten würde, wie er der Sport-Bild nun verriet.
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Und der wäre? „Robert Lewandowski“, sagte Watze. Sogleich mit der Einschränkung: „Da eine Rückkehr von Robert aber völlig unrealistisch ist, brauchen wir uns in dieser Hinsicht gar keine weiteren Gedanken zu machen.“ Bezogen auf die aktuelle personelle Lage beim Champions-League-Teilnehmer wäre der frühere Dortmunder aber einer, bei dem Watzke schwach werden könnte: „Wir haben im Angriff noch eine Vakanz. Robert kennt das Geschäft, die Liga, sogar den Verein und wir wüssten, dass er sofort funktionieren würde.
BVB könnte 100-Millionen-Transfer stemmen
Diese Sicherheit können dir nur wenige Spieler auf der Welt geben. Für so einen Spieler wäre ich bereit, auch mal 100 Millionen Euro zu zahlen. Nur ist ein Transfer im Fall von Robert nicht realisierbar, weil er nicht mehr zum BVB zurückkehrt und die Bayern ihn gar nicht abgeben wollen.“
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Watzke betont, dass der BVB wirtschaftlich in der Lage wäre, solch einen Transfer zu stemmen. Er betont aber: „Aber ich bin ehrlich: Es ist mir viel lieber, solche Spieler selbst zu formen. Der BVB war immer am stärksten, wenn er seine Stars entwickelt hat. Und wir haben einige talentierte Spieler in unseren Reihen, wenn ich zum Beispiel an Pulisic, Sancho, Diallo oder Akanji denke.“
Mandzukic-Transfer ist laut Watzke unrealistisch
Denn er gibt folgendes zu bedenken: „Investiere ich jetzt 100 Millionen in einen Spieler, der älter als 30 Jahre ist, sind die 100 Millionen weg. Einen solchen Spieler kann ich später nicht mehr weiterverkaufen. Wenn ich – und das ist nur ein fiktives Beispiel – Kylian Mbappé für 100 Mio. hätte verpflichten können, hätte ich es hingegen sofort getan. Die Chance wäre einfach ziemlich groß, ihn irgendwann gewinnbringend abzugeben.“
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Ähnlich wie bei Lewandowski verhalte es sich auch bei Mario Mandzukic, an dem kroatischen Stürmer von Juventus Turin soll der BVB ja zuletzt interessiert gewesen sein, um die Lücke im Angriff zu schließen. Watzke sagt über ihn: „Er ist ein absoluter Topstürmer, ein ehrgeiziger Typ. Deshalb wollten wir ihn vor einigen Jahren auch zum BVB holen. Jetzt ist ein Transfer aber völlig unrealistisch, weil Juventus ihn nicht abgeben wird.“ (ab)