Dortmund. Für Mittelfeldspieler Mario Götze beginnt die Saisonvorbereitung bei Borussia Dortmund. Seine Vorgesetzten wünschen ihm vor allem Normalität.
Mario Götze sitzt ganz rechts, neben dem Fahrer, als der Kleinbus mit Spielern von Borussia Dortmund vor dem Sportwissenschaftlichen Institut der Universität Bochum vorfährt. Es sind auch solche Kleinigkeiten, die etwas aussagen über den Status eines Spielers in einer Mannschaft. Mario Götze, das ist also eine der Botschaften an diesem Sonntagvormittag, ist immer noch wichtig beim BVB.
Einerseits ist das wenig überraschend bei einem Spieler, der seit seiner Rückkehr aus München vor zwei Jahren mit 22 Millionen Euro Ablösesumme noch immer zu den teuersten Spielern der Klubgeschichte gehört. Andererseits hat der 26-Jährige eine Saison zum Vergessen hinter sich – wieder einmal. „Die Leistung war bei ihm in der Vergangenheit schon besser“, sagt Sportdirektor Michael Zorc. „Und das weiß er auch.“
BVB-Sportdirektor Zorc: "Mario wird ständig anders bewertet"
Zum Saisonende saß Götze nur noch auf der Bank und verpasste prompt auch die WM in Russland. Nun steht für ihn ein Neustart an – wieder einmal. Und den geht er hochkonzentriert an: Im Urlaub hat er mit einem Privattrainer intensiv an seiner Fitness gearbeitet, zum Start der Vorbereitung mit Laktattest, Atemgasmessung und Laufanalyse wirkt der 26-Jährige drahtiger und austrainierter als es vor einem Jahr der Fall war.
Seine Vorsetzten hüten sich dennoch davor, Götze mit Erwartungen zu überfrachten. „Er braucht vor allem Normalität“, betont Michael Zorc. „Mario wird ständig anders bewertet als andere Spieler. Es wird anders bewertet, ob er auf der Bank sitzt, ob er nicht auf der Bank sitzt, ob er eingewechselt wird oder nicht.“ Und immer werde alles in Bezug gesetzt zum entscheidenden Tor im WM-Finale 2014.
„Spätestens jetzt, da er nicht für die WM nominiert wurde, sollte damit endlich mal Schluss sein“, sagt Zorc. „Er soll Fußball spielen, das tun, was er am besten kann – und dann sehen wir mal, was dabei herauskommt.“
BVB trainiert ab 10.30 Uhr in Brackel öffentlich
Dazu hat er am Montag erstmals wieder die Gelegenheit, beim BVB wird ab 10.30 Uhr in Brackel öffentlich trainiert. Andrey Yarmolenko wird dann wie schon bei den Leistungstests fehlen. Der Flügelspieler steht vor einem Wechsel zum Premier-League-Klub West Ham United und ist vom BVB für Vertragsgespräche freigestellt. Der BVB würde ihn für 20 Millionen Euro ziehen lassen.