Dortmund. Sebastian Kehl wird neuer Leiter der Lizenzspieler-Abteilung des BVB – was die Bosse am Dienstag noch einmal ausführlich begründeten.

Borussia Dortmund ist derzeit eine Großbaustelle. Rund um das Stadion stehen Bauzäune und Baufahrzeuge, auch innen werden viele Bereiche umgebaut, von den Toiletten über die Tribünen – und auch ein Teil des Pressebereichs ist mit einer schwarzen Folie verhängt. Und natürlich ist auch der sportliche Bereich betroffen von Umbaumaßnahmen, nachdem die vergangene Saison auf Platz vier und damit trotz aller Probleme noch eben glimpflich endete. Ein zentraler Baustein dabei ist die Verpflichtung von Sebastian Kehl als Leiter der Lizenzspieler-Abteilung – und am Dienstag begründeten die BVB-Bosse noch einmal, warum sie den 38-jährigen früheren Mannschaftskapitän für diesen zentralen Posten ausgewählt haben.

Drei zentrale Punkte nannte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke: Kompetenz, Charakter und Identifikation – alles bringe Kehl in höchstem Maße mit. „Er hat die drei Jahre seit seinem Karriereende sehr konstruktiv genutzt und sich an vielen Fronten weitergebildet“, so Watzke und ergänzte zum Thema Charakter: „Wir sind bei Borussia Dortmund immer darauf erpicht, dass die Leute im engsten Führungskreis gut miteinander arbeiten und sich aufeinander verlassen können.“ Beim „geradlinigen“ Kehl sei dies absolut der Fall, man arbeite kontrovers, aber vertrauensvoll zusammen. Bei den gemeinsamen Sitzungen habe Watzke mit Freude registriert, „dass Sebastian vor Elan und Ehrgeiz sprüht“.

Sportdirektor Michael Zorc erklärte, warum der BVB überhaupt eine neue Position schafft: „Speziell letzte Saison habe ich gemerkt, dass das Anforderungsprofil für einen Sportdirektor sich verändert und die Arbeitsbelastung sich noch einmal erhöht hat“, sagte er. Gerade das Transferwesen sei noch einmal komplexer geworden. Deshalb habe sich der BVB entschieden, seine Management-Ebene zu erweitern und Kehl als Bindeglied zur Mannschaft und dem Trainer- und Funktionsteam zu installieren.

Zorc: Wir vergrößern die sportliche Kompetenz beim BVB

„Der positive Nebeneffekt ist, dass wir die sportliche Kompetenz nochmals vergrößern“, so Zorc. „Zu seinem Aufgabenbereich gehört die komplette Organisation und Strukturierung des Lizenzspielerbereichs.“ Kehl sei Ansprechpartner für das Trainerteam und alle in und um die Mannschaft. „Da gab es in letzte Zeit den einen oder anderen Reibungsverlust, den wollen wir vermeiden. Durch seine ständige Präsenz am Trainingsgelände verspreche ich mir, dass wir Fehlentwicklungen schneller festzustellen und darauf reagieren können.“ In der vergangenen Saison hatten unter anderem zahllose Disziplinlosigkeiten innerhalb der Mannschaft dazu geführt, dass unter Trainer Peter Bosz ein dramatischer Absturz begann, den Peter Stöger dann bremsen und die Mannschaft noch eben auf einen Champions-League-Platz retten konnte.

Auch von Zorc gab es viel Lob für Kehl: „Er ist ein sehr strukturierter Partner“, lobte der Sportdirektor seinen zukünftigen Untergebenen. „Die Art und Weise, wie er seine Aufgabe angeht, imponiert mir.“