Dortmund. Der BVB führt eine “No-Show-Rate“ für sein Stadion ein: Wer seine Dauerkarte nicht regelmäßig nutzt, kann sie zur nächsten Saison verlieren.

81.365 Zuschauer fasst das Stadion von Borussia Dortmund, es ist das größte seiner Art in Deutschland - und regelmäßig ausverkauft. Und doch waren in der vergangenen Saison immer wieder freie Plätze im Stadion zu sehen - weil nicht alle der 55.000 Dauerkarten-Inhaber regelmäßig zu den Spielen erschienen.

Dem möchte der BVB nun beikommen, wie er am Montag auf seiner Homepage mitteilte, der Klub hat zusammen mit der Fan- und Förderabteilung und dem Fanrat eine sogenannte No-Show-Rate erarbeitet. Konkret heißt das: Besucht ein Dauerkarten-Inhaber weniger als zehn Bundesligaspiele, droht ihm für die Saison 2019/20 die Kündigung. "Wir mussten leider zunehmend feststellen, dass in der Vergangenheit bei Bundesliga-Heimspielen viele Dauerkarten ungenutzt geblieben sind, während viele Fans aufgrund der hohen Nachfrage keine Einzeltickets erwerben konnten", erklärt der zuständige Geschäftsführer Carsten Cramer. "Der BVB hat die No-Show-Rate eingeführt mit dem Ziel, die Anzahl nicht genutzter Dauerkarten pro Spiel spürbar zu verringern. Dadurch soll in Bezug auf die hohe Ticketnachfrage sichergestellt werden, dass das Privileg einer Dauerkarte nicht auf Kosten anderer Fans ausgenutzt wird." Andernfalls behalte sich der BVB vor, " in der Folgesaison die ordentliche Kündigung des Dauerkartenvertrags auszusprechen".

Die offizielle Weitergabe zählt als Nutzung

Gibt ein Nutzer die Dauerkarte allerdings über den offiziellen BVB-Zweitmarkt weiter, zählt sie als genutzt. "Bereits ein Einstellen der Dauerkarte im offiziellen Zweitmarkt-Tool des BVB gilt als Nutzung der Dauerkarte", erläutert Matthias Naversnik, Leiter des Ticketing. "Auch wenn die Dauerkarte dort nicht weiterverkauft werden sollte, gilt die Einstellung im Zweitmarkt als Nutzung der Dauerkarte." In Einzelfällen darf die Dauerkarte auch weiterhin an Verwandte, Freunde und Bekannte weitergegeben werden, solange damit keine Gewinnabsichten verbunden sind.

Die neue Regelung gilt zunächst für alle Dauerkarten-Inhaber mit Ausnahme der Blöcke 12 und 13, die ihre Dauerkarte nicht in den BVB-Zweitmarkt einstellen können, sowie VIP-Dauerkarten. "Hier arbeiten wir an einer Lösung, auch diese Tickets im Zweitmarkt anbieten zu können", verspricht Naversnik.