Essen. Die Preise im Transfersommer steigen, viele Klubs warten die Weltmeisterschaft ab. Nicht nur für Borussia Dortmund wird es schwierig.

Natürlich ist es ein englischer Vertreter, der ganz vorne liegt, in diesem Fall der FC Liverpool. 105 Millionen Euro hat der Verein von Jürgen Klopp in diesem Sommer bereits in neue Spieler investiert, mehr als jeder andere Klub Europas – 60 Millionen für Naby Keita von RB Leipzig, 45 Millionen für Fabinho vom AS Monaco.

Kein Wunder: Die aktuellen TV-Verträge bringen der Premier League durchschnittlich 2,3 Milliarden pro Saison, für die neue Rechteperiode ab 2019 erwartet Ligaboss Richard Scudamore eine weitere Steigerung. Zum Vergleich: Die deutsche Bundesliga erhält von ihren TV-Partnern im Schnitt 1,16 Milliarden Euro pro Saison.

In England schließt der Markt früher

Das treibt auch die Ablösesummen für deutsche Klubs. Thomas Delaney, für den Werder Bremen mehr als 25 Millionen Euro fordert, ist nur ein Beispiel, wie Borussia Dortmund in den vergangenen Tagen erfahren durfte: Auch für Innenverteidiger Matthijs de Ligt von Ajax Amsterdam interessieren sich die BVB-Bosse, Ajax aber hat ihm ein Preisschild von 40 Millionen Euro umgehängt – ein Fabelpreis für einen erst 18 Jahre alten Abwehrspieler, der bislang nur in den Niederlanden gespielt hat. Einer der europäischen Topklubs wird die Summe trotzdem investieren.

Für einen Verein wie Dortmund wird das Wirtschaften in diesem Marktumfeld immer schwieriger – insbesondere in einem WM-Jahr. Denn der BVB ist auch angewiesen auf jene Spieler, für die die Topadressen keine Verwendung finden. Wegen des anstehenden Turniers aber zögert die europäische Elite mit ihren Verpflichtungen: „Im Moment ist noch nicht viel Bewegung im Transfermarkt – vielleicht, weil die WM ansteht“, sagt Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc. „Ende Juli, Anfang August kommt sicherlich noch einmal viel Bewegung rein, auch weil die Engländer nur bis zum 9. August Spieler verpflichten dürfen.“ Die deutschen Klubs, das immerhin, haben dann noch 22 Tage länger Zeit.