Eppan. Marco Reus hat sich zum neuen BVB-Trainer Lucien Favre geäußert. Über den Schweizer sagt er: „Wahrscheinlich der beste, den ich erlebt habe!“
Borussia Dortmunds Wirbelwind Marco Reus fiebert im Trainingslager der deutschen Fußball-Nationalelf in Eppan seiner ersten Weltmeisterschaft entgegen. „Ich bin fest davon überzeugt: Wenn das Team sich findet und die Automatismen greifen, dann spricht viel für Deutschland“, sagt Reus im Interview auf dfb.de.
Der 28-Jährige warnt allerdings davor, die deutsche Gruppe mit Mexiko, Schweden und Südkorea zu unterschätzen. „Da wird uns schon einiges abverlangt. Und im Laufe des Turniers werden wir ganz sicher mindestens ein oder zwei Spiele gewinnen müssen, bei denen es total knapp sein wird, bei denen am Ende Zentimeter oder ein paar einzelne Szenen entscheiden.“ Reus weiter: „Aber das macht ja auch den Fußball aus, gerade bei einer WM. Als Spieler will ich doch genau in solchen Spielen auf dem Platz stehen.“
Reus hat nicht vor, nur als Tourist mit nach Russland zu fahren. „Ich habe schon den Anspruch, dass ich der Mannschaft helfen möchte – auf dem Platz. Zu Beginn des Turniers bin ich dann auch 29. Ich weiß, was ich kann. Der Trainer entscheidet, wer spielt, und dem hat sich jeder Spieler unterzuordnen. Wie in jedem Turnier wird es für jeden Einzelnen und für uns als Mannschaft auf Kleinigkeiten ankommen.“
Großer Konkurrenzkampf im Kader
Der große Konkurrenzkampf im Kader ist für Reus positiv: „Das gehört dazu und belebt das Geschäft. Ich glaube schon, dass der Bundestrainer und sein Team genau diese Situation anstreben, also dass jede Position durch mindestens zwei sehr starke Spieler besetzt wird, die sich dann gegenseitig pushen. Es herrscht hier das Leistungsprinzip.“
Nach achtmonatiger Verletzungspause hatte sich Reus beim BVB im Februar nach verheiltem Kreuzbandriss fit zurückgemeldet und betrieb mit sieben Toren in elf Spielen beste Eigenwerbung für die Nationalmannschaft. In der Reha-Zeit habe ihm nichts Spaß gemacht. Reus dachte bei der bisher schwersten Verletzung seiner Laufbahn Schritt für Schritt: „Ich habe vom ersten Moment nach der OP daran gearbeitet, dass mein Muskel wieder kommt. Sonst hätte es noch länger gedauert.“ Nach 20 Wochen konnte er erstmals wieder mit dem Ball arbeiten. Reus: „Für das Herz, für die Seele war das tatsächlich ein sehr schöner Moment.“
Sollte Reus mit der DFB-Auswahl am 15. Juli ins Endspiel bei der Fußball-Weltmeisterschaft vorstoßen, würde er den Trainingsstart bei seinem Verein Borussia Dortmund verpassen. Der neue BVB-Trainer Lucien Favre, den Reus aus gemeinsamen Mönchengladbacher Zeiten kennt, bittet am 13. Juli zum Aufgalopp. Auf die Zusammenarbeit mit Favre freut sich Reus schon. „Ich hatte schon ein paar Klub-Trainer – und unter denen ist er wahrscheinlich der beste, den ich erlebt habe.“ Reus schiebt im Gespräch mit dfb.de nach: „Es war toll, damals mitzuerleben, wie akribisch ein Trainer arbeiten kann. Sowohl in der Kabine als auch auf dem Platz, wo er alles selbst macht und unter Kontrolle hält. Ich hoffe, so arbeitet Lucien Favre auch heute noch. Dann finden wir mit dem BVB auch wieder in die Spur.“ (tt)