Dortmund. Die missratene Saison von Borussia Dortmund geht in die Verlängerung. Am Sonntag fliegt die Mannschaft nach Los Angeles.
Masochistische Neigungen scheinen bei Peter Stöger nicht so wahnsinnig ausgeprägt zu sein. Andernfalls hätte er sicherlich seine wahre Freude an diesen Tagen und den regen Reisetätigkeiten, die diese merkwürdige, zehrende Saison des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund noch ein wenig in die Länge ziehen. Und zwar auf eine Weise, wie es zur Saison passt: enttäuschend.
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4:4 gegen einen Mittelklasse-Drittligisten (Zwickau) am vergangenen Montag, am Donnerstag dann das Benefiz-Turnier in Herne: 4:1 gegen den Fünftligisten DSC Wanne-Eickel, 0:1 gegen den Oberligisten Westfalia Herne. Ein Ergebnis, das nicht unbedingt dafür spricht, dass sich alle Profis über alle Maßen angestrengt hatten. „Was soll ich dazu sagen?“, meinte Stöger genervt. Es klang fast, als wäre die Verzweiflung aus der abgelaufenen Saison noch steigerbar. „Besser ist, wenn ich nichts dazu sage. Das tut allen gut.“
Borussia Dortmund spielt in Los Angeles
Was allen wahrhaft guttun würde, wäre vermutlich, wenn nun endlich alle getrennte Wege gehen würden. Doch die Saisonplanung sieht noch eine feine PR-Reise in die USA vor. Am Sonntag fliegt die Mannschaft von Dortmund über München nach Los Angeles, wo nach deutscher Zeit am frühen Mittwochmorgen ein Spielchen gegen den Los Angeles FC ansteht. 18 Spieler treten die Reise an, darunter auch die Nationalspieler Mario Götze, André Schürrle und Julian Weigl, die nicht für die WM nominiert wurden.
„Der Klub sagt, wer mitgeht“, erklärt Stöger vor seiner letzten Dienstreise als BVB-Trainer, ehe im Sommer dann sehr wahrscheinlich Lucien Favre den Job übernimmt. „Ich mache das fertig, das gehört zu meinem Job“, sagt Stöger. „Ich mache es auch gerne“, schiebt er nach, ohne dass es nach tatsächlicher Vorfreude klingt. „Wir müssen aber schauen, dass wir ein besseres Spiel hinlegen als heute.“ So oder so ist danach endlich Schluss. Und Zeit für Urlaub.