Sinsheim. 1:3 verlor der BVB in Hoffenheim – dabei leistete sich vor allem der Dortmunder Torhüter einige folgenschwere Aussetzer. Die Einzelkritik.
Roman Bürki: Was für ein Bock des Schlussmanns vor dem 0:1! Erst versprang ihm der Rückpass, dann drosch er ihn unter Bedrängnis blind nach vorne statt ins Aus – und Kramaric nahm die Vorlage dankbar auf und traf von d r Strafraumgrenze zum 1:0 (26.). Auch vor dem 1:3 flog er erst am Ball vorbei, bevor er dann stark gegen Bicakcic parierte, den Nachschuss aber passieren lassen musste (73.). Da half es wenig, dass er ansonsten bei den Chancen von Kramaric (20.) und Szalai (28./53.) gute Reaktionen zeigte. Note: 5,5
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Lukasz Piszczek: Spielte in der neuformierten Dreierkette auf der rechten Halbposition. Dort erledigte er seine Arbeit weitestgehend überzeugend. Sein Stellungsspiel allerdings war nicht optimal, er ließ sich immer mal wieder aus seiner Position ziehen – allerdings auch deswegen, weil Pulisic ihm keine Hilfe war. Note: 3
Manuel Akanji: Trotz dreier Gegentore: Der Schweizer gab einen umsichtigen Abwehrchef. Nur sein Tritt über den Ball direkt vor dem eigenen Tor sorgte für erhöhten Dortmunder Pulsschlag – blieb aber ohne Folgen (36.). Rettete vor dem 1:3 noch auf der Linie, konnte den Nachschuss dann aber nicht mehr aufhalten (73). Note: 2
Marcel Schmelzer: Bei seiner Rückkehr in die Startelf lieferte der Kapitän zunächst eine solide Leistung ab. Dann aber ließ er sich vor dem 1:2 von seiner Position ziehen und verlor zudem den vorentscheidenden Zweikampf gegen Uth (63.). Note: 4
Christian Pulisic: Bei seinen Vorstößen hatte ihn der Hoffenheimer Schulz meist im Griff, kaum einmal sorgte er für Gefahr. Dafür vergaß er zu oft, auf den Raum in seinem Rücken zu achten – immer wieder stieß Hoffenheim über seine Seite vor. Note: 5
Julian Weigl: Auffällig unauffällig. Er lief fiel, er machte im Zusammenspiel mit Sahin das Mittelfeldzentrum gut dicht. Bei eigenem Ballbesitz stand er meist in dessen Schatten – leistete sich aber mit präzisen Pässen kaum Ballverluste. Vor dem 1:2 aber hätte er die Situation bereinigen können – hätte er den Luftzweikampf gegen Uth an der Strafraumgrenze entschlossener geführt (63.). Note: 3,5
Nuri Sahin: Er sollte gegen die aggressiven Hoffenheimer für Ruhe im Spielaufbau sorgen – und das gelang zumeist, nur wenige Bälle gingen ihm verloren. Überragend sein Steilpass auf Guerreiro vor dessen Großchance (18.). Wenn ihn allerdings die Hausherren aggressiv unter Druck setzten, fehlte ihm das Tempo, um sich zu befreien. Note: 3,5
Raphael Guerreiro: Nach vorne mit ansprechenden Szenen: Der Portugiese bereitete das 1:1 durch Reus vor (58.), zuvor hatte er schon die erste Dortmunder Torchance, als sein Volley im Strafraum geblockt wurde (7.). Auch danach mit guten Gelegenheiten, bei denen allerdings TSG-Torhüter Baumann auf dem Posten war (15./18.). Defensiv allerdings mit einigen eklatanten Aussetzern – wie vor Hoffenheims Doppelchance kurz nach Wiederanpfiff (53.). Auch vor dem 1:2 agierte er zu zögerlich (63.). Note: 4
Jadon Sancho: Der 18-Jährige stellte immer wieder sein feines Füßchen unter Beweis, seine Ballannahmen und Drbblings sind eine Augenweide. Allzu oft aber brauchte er zu lange, um sich vom Ball zu trennen und vertändelte so einige gute Chancen. So blieben seine Szenen völlig ohne Ertrag. Note: 5
André Schürrle (bis 75.): Der Angreifer hätte die Dortmunder Nerven früh beruhigen können, als er völlig frei und mit reichlich Zeit auf Baumann zulief – doch er traf nur das Außennetz (33.). Er war viel unterwegs, doch die Laufwege mit seinen Nebenleuten waren selten wirklich gut abgestimmt. Note: 5
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Marco Reus: Sein Steilpass auf Schürrle vor dessen Großchance war sensationell (33.). Es war allerdings auch bei weitem seine beste Szene, auch er verhedderte sich immer wieder in der Hoffenheimer Abwehr und haderte ständig mit sich, seinen Mitspielern, dem Schiedsrichter und wohl auch allgemein dem Lauf der Dinge – bis zur 58. Minute: Da gelang ihm nach Guerreiros Hereingabe eher aus Versehen die perfekte Ballmitnahme und er schob aus kurzer Distanz zum 1:1 ein. Note: 4
Shinji Kagawa (ab 75.): Kam für Schürrle. Ohne Note
Roman Weidenfeller (90.+4): Kam für Bürki,. Ohne Note