Dortmund. Das 1:1 in Bremen hatte für den BVB wegen der vergebenen Torchancen einen bitteren Beigeschmack. Julian Weigl sah aber auch viel Positives.
Julian Weigl, wie fühlt sich dieses 1:1 von Borussia Dortmund bei Werder Bremen an? Sind es angesichts der vielen vergebenen Chancen eher zwei verschenkte Punkte?
Julian Weigl: Natürlich geht man erstmal raus und ärgert sich. Bremen hat auch gut gespielt, es war generell ein sehr ansehnliches Spiel. Wir wussten aber, dass Werder irgendwann müde wird. Sie haben in der ersten Halbzeit und in der Anfangsphase der zweiten die Löcher extrem gut gestopft. Es war schwierig für uns, nach vorne zu kommen. Aber wir wussten: Wenn wir sie weiter durchbewegen, werden sich irgendwann die Räume ergeben. Genauso ist es gekommen, unser Plan wäre aufgegangen - wäre nicht der Torhüter gewesen, der heute einen Sahnetag hatte. Von daher ist es natürlich etwas ärgerlich, aber wir haben heute trotzdem wieder ein super Spiel gezeigt.
War das Unentschieden im Kampf um die Champions-League-Qualifikation ein Rückschlag oder ein Schritt nach vorne?
Weigl: Schwer zu sagen. Natürlich wussten wir, was für eine große Chance wir heute haben. Wir wussten, dass wir auf Rang zwei klettern können, wenn wir gewinnen, was auch nicht ganz unwichtig ist. Aber wir haben immer noch eine super Ausgangsposition mit den vier Punkten Vorsprung. Wir wollen jetzt das letzte Heimspiel gewinnen, auch für unsere Fans, die auch ein schwierigeres Jahr hatten, die etwas mehr leiden mussten als in den vergangenen Jahren. Denen möchten wir einen Heimsieg schenken und das ist Motivation pur.
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In diesem Spiel und auch letzte Woche sah das Auftreten der Mannschaft endlich wieder aus wie BVB-Fußball. Woran liegt es, dass das plötzlich wieder klappt?
Weigl: Wir sind im Moment sehr, sehr offensiv aufgestellt und das sieht man in unserem Ballbesitz. Natürlich lassen wir auch ein paar Chancen zu, wenn die Offensiven vor allem offensiv denken. Aber das ist ganz normal. Natürlich hilft uns auch die Unbekümmertheit von Jadon Sancho, der sich keinen Kopf macht, sondern einfach drauflos spielt. Das hat in beiden Spielen ganz gut ausgeschaut und daran sollten wir anknöpfen.
Liegt es tatsächlich nur an Bremens Torwart Jiri Pavlenka, dass so viele Chancen ungenutzt blieben? Oder fehlte den Angreifern vielleicht auch der absolute Killer-Instinkt?
Weigl: Schwer zu sagen. Dazu müsste ich mir die Chancen nochmal ansehen, im Spiel ging das so schnell. Ich denke, dass wir uns die Chancen herausgespielt haben, ist schon einmal gut, weil es wirklich klare Möglichkeiten waren. Was jetzt aber dafür entscheidend war, dass wir sie vergeben haben, kann ich nicht sagen – ob unsere Jungs zu viel nachgedacht haben oder der Torwart einfach zu stark war.