Gelsenkirchen. Borussia Dortmund verlor das Derby beim FC Schalke 04 mit 0:2 - zu allem Überfluss droht BVB-Torjäger Michy Batshuayi das Saison-Aus.

Immerhin konnte Michy Batshuayi das Stadion des FC Schalke 04 am Sonntagabend aus eigener Kraft verlassen. Auf zwei Krücken stützte er sich, der linke Fuß hing dick bandagiert in der Luft. Der unmittelbar nächste Termin: ein Besuch im Krankenhaus, um zu klären, wie folgenreich jene Szene kurz vor dem Spielende war, als Batshuayi nach einem Zweikampf auf dem Rasen liegen blieb, mit der flachen Hand auf die Halme trommelte und mit der Trage vom Platz gebracht werden musste. Zu der 0:2-Niederlage, die ob der dürftigen Leistung von Borussia Dortmund als sehr verdient gelten darf, gesellte sich auch noch das drohende Saison-Aus für den besten und einzigen Stürmer. Batshuayi humpelte dem Ausgang entgegen, wie der BVB dem Ende dieser vermaledeiten Spielzeit entgegenhumpelt.

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Mit einem Sieg beim ungeliebten Nachbarn hätte der BVB sein Saisonziel – Qualifikation für die Champions League - schon beinahe als erreicht verbuchen können. Nun strauchelt Schwarz-Gelb dem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen entgegen und darf sich glücklich schätzen, dass die Konkurrenz weiterhin so gnädig ist und ebenfalls Punkte liegen lässt. Aber das Auftreten der Mannschaft wirft erneut Fragen auf. Zum Beispiel die, warum sie es nicht schafft, die richtige Haltung zu einem derart besonderen Spiel zu entwickeln.

BVB-Kapitän Schmelzer: "Woran es liegt, kann man nicht sagen"

„Das ist genau unser Problem und das werden wir auch nicht geändert bekommen in dieser Saison. Das heutige Spiel war sehr, sehr wichtig für uns. Es so verdient zu verlieren ist umso schlimmer“, bedauerte Kapitän Marcel Schmelzer nach der Partie. Warum das immer wieder passiert? „Das ist eine Frage, die wir uns auch stellen. Woran es genau liegt, kann man nicht sagen.“ Ratlosigkeit nicht erst seit dem Derby-Sonntag.

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Dabei war es dieses Mal ausgerechnet der Kapitän selbst, der entscheidend patzte. Schmelzers Ballverlust führte zum ersten Gegentreffer. „Es ist bitter, dass mir so ein Fehler passiert. Es tut mir leid für jeden Fan und die Mannschaft“, berichtete der nicht nur in dieser Szene indisponierte Linksverteidiger. „Schalke hat die entscheidenden Szenen besser gelöst als wir“, räumte Dortmunds Trainer Peter Stöger ein, der ebenfalls bisweilen ratlos mit ansehen muss, was seine Spieler fabrizieren. Vier Minuten vor dem Ende wechselte er Schmelzer aus. Für ihn kam beim Stande von 0:2 Mario Götze, Weltmeisterschütze, derzeit offenbar außer Form, Reservist. Er habe der funktionierenden Formation der Vorwoche noch eine Chance geben wollen, sagte Stöger. Götze sei aber natürlich „ein talentierter Spieler“. Fragen, viele Fragen bleiben übrig.

Auch die nach Michy Batshuayi. Mit sieben Treffern ist die Leihgabe des FC Chelsea zweitbester Schütze nach Vorgänger Pierre-Emerick Aubameyang. Eine Diagnose stand am frühen Sonntagabend noch aus. Aber den Rest der Saison ohne den Belgier spielen zu müssen, erhöht die Dortmunder Chancen nicht zwingend.