Gelsenkirchen. Borussia Dortmund hat das Revierderby gegen Schalke verdient 0:2 verloren. Das lag auch an Kapitän Marcel Schmelzer. Die BVB-Einzelkritik.

Roman Bürki: In der ersten Halbzeit wurde der Schweizer kaum geprüft. Ausnahme: der wuchtige Schuss von Alessandro Schöpf in der Anfangsphase, den der Torwart um den Pfosten herum lenkte (6.). Beim Gegentor von Konoplyanka macht- und schuldlos (50.). Note: 3

Lukasz Piszczek: Der Pole strahlte nicht unbedingt hundertprozentige Verlässlichkeit aus. Beispiel: Im Dribbling zog Yevhen Konoplynka recht unangestrengt an ihm vorbei, ohne daraus allerdings größeren Nutzen zu ziehen (45.). In Halbzeit zwei auch nicht wesentlich verbessert. Note: 4,5

Sokratis: Als Innenverteidiger hat man ja durchaus das auszubügeln, was die Vorderleute zulassen. Und weil die Kollegen damit meist recht spendabel sind, hatte der Grieche alle Füße voll zu tun. Nicht nur gegen Harit bei einem Konter rettete er mit dem Prädikat "wertvoll" (24.). Note: 3,5

Ömer Toprak: In eine sehr solide Leistung mischten sich nur kleine Unsicherheiten. Dem einschussbereiten Burgstaller grätschte er am Fünfmeterraum den Ball noch vom Fuß (18.) und hatte den Österreicher zumeist gut im Griff. Seine Grätsche gegen Konoplyankas Führungstreffer kam zu spät. Note: 4

Marcel Schmelzer: Schiedsrichter Manuel Gräfe schoss der Linksverteidiger im Mittelfeld unbeabsichtigt ab. Weitere Wirkungstreffer gaben sein offensives Spiel vorerst nicht her. In der Defensive schon in der ersten Halbzeit nicht ohne Tadel. In der zweiten reihte er einen Ballverlust an den nächsten und machte so den Schalker Führungstreffer möglich (50.). Auch sein Foul führte zum Freistoß, das den zweiten Gegentreffer brachte (82.). Note: 5

Mahmoud Dahoud: Der Mittelfeldmann mischte mal wieder Erfrischendes mit Enttäuschendem: Schöne Bewegung und toller Diagonalball gefolgt von laschen Pässen und Flanken. Mehrfach naiv bis nachlässig im defensiven Zweikampf. Note: 4,5

Nuri Sahin: Verbal und gestenreich um Ordnung und Organisation bemüht. In einem körperbetonten Spiel reichten seine Bemühungen nicht aus, um das Dortmunder Spiel effizient nach vorn zu tragen. Note: 4,5

Christian Pulisic: Wie immer beherzt im Dribbling, allerdings auch meistens ohne Glück dabei. Dennoch kaum zu entmutigen, was zumindest eine Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit möglich machte. Sein einziger nennenswerter Abschluss ging über das Tor (71.). Note: 4

Marco Reus: Erst misslang ihm eine Flanke auf ungewöhnliche Weise, dann haderte er mit Schiedsrichterentscheidungen und Mitspielern. Die zwei gefährlichsten Aktionen verbuchte der Nationalspieler trotzdem: seinen Freistoß aus 25 Metern hielt Fährmann ebenso (23.) wie den recht freien Schuss aus elf Metern (66.). Note: 3,5

Maximilian Philipp: Dortmunds Offensivmann erwischte keinen guten Tag. Gegen die Schalker Wucht konnte er sich kaum einmal durchsetzen und grätschte am eigenen Strafraum gegen Caligiuri mit Anlauf ins Leere, dass das Stadion raunte. Zur Halbzeit ausgewechselt. Note: 5

Michy Batshuayi: Bei einem Pressschlag gegen Naldo flog Dortmunds Stürmer beträchtlich durch die Gegend - und schien die Orientierung danach nicht mehr wiederzufinden. Langsam und fehlerhaft bei der Ballverarbeitung und selbst im Zweikampf nicht so präsent wie schonmal erlebt. Kurz vor Schluss verletzt ausgewechselt. Note: 5

André Schürrle (46. Minute für Philipp): Mit einem Fehlpass und einer Ecke ins Nirgendwo begann er sein Spiel, das aber besser wurde. Bei einer Schusschance einer Viertelstunde vor dem Ende zögerte er zu lang. Note: 4

Jason Sancho (ab 79. Minute für Dahoud): Derbyerfahrungen machen.

Mario Götze (ab 86. für Schmelzer): Undankbare Einwechslung.