Dortmund. BVB-Trainer Stöger findet vor dem Derby lobende Worte für Schalke. Besonders eine Stärke des Gegners flößt ihm Respekt ein.
„Eigentlich“, sagt Peter Stöger, „darf man das als Trainer von Borussia Dortmund ja gar nicht sagen.“ Weil der Österreicher aber in der Regel nicht allzu viel darauf gibt, was man darf und was nicht, sagt er es doch: „Ich habe großen Respekt davor, wie Schalke in dieser Saison auftritt“, erklärt der BVB-Trainer. „Das ist eine sehr, sehr konsequente, geschlossene Mannschaftsleistung, da ist viel Gutes in der Organisation und was den Teamgeist betrifft – und richtig gute Momente, was das Umschaltspiel betrifft.“
Stögers Fazit vor dem Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften am Sonntag (15.30 Uhr/live in unserem Ticker): „Das spricht alles dafür, dass man dort eine gute Idee hat, was man vom Beginn der Saison an über das ganze Jahr umsetzen möchte. Da ist Domenico Tedesco gut unterwegs, davor habe ich großen Respekt.“ Auf Schalke sehe es „Gott sei Dank oder leider - je nach Perspektive - ganz einfach gut aus“, so Stöger.
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Er selbst – auch das darf man vielleicht nicht unbedingt sagen als Dortmunder Trainer – fährt gerne in die Schalker Arena: „Ich habe da gute Erinnerungen“, sagt er. „Wir sind da meist als Außenseiter hingekommen mit dem 1. FC Köln, haben das aber immer gut gelöst.“ Nun kommt er auf Augenhöhe, zu einem echten Spitzenspiel des Tabellendritten beim –zweiten. „Ich bin froh, dass ich dieses Spiel mal als BVB-Trainer mitnehmen kann“, freut sich Stöger. „Und ich bin froh, dass wir in einer Situation sind, in der wir aufgrund der letzten Wochen die Möglichkeit haben, an Schalke vorbeizuziehen.“
Schalke "richtig gefährlich bei ruhenden Bällen“
Damit das gelingt, muss man eine Schalker Stärke besonders im Blick haben: die Standardsituationen. „Sie sind richtig gefährlich bei ruhenden Bällen“, weiß Stöger. Wenn der Ball zum Eckball oder Freistoß bereit liegt und die baumlangen Abwehrspieler wie Naldo nach vorne kommen, wird es für jede Abwehr der Liga schwierig. „Da kann ich auch nicht garantieren, dass man alles verteidigen kann“, meint der BVB-Trainer. „Denn wenn es so einfach wäre, wäre es ja keine Stärke, dann hätten es auch andere schon entlarvt.“ Einige Ideen hat er freilich, „das haben wir das eine oder andere Mal auch mit den Kölnern ganz gut hinbekommen“. Die beste Idee sei aber „keine Standards zuzulassen“, sagt Stöger und grinst. „Aber das wird nicht ganz einfach werden.“