Dortmund. Jüngst erklärte Roman Weidenfeller, auch nach dem Karriereende beim BVB zu bleiben. In einem Interview kritisiert er Egoismen im Team.
Revierderby-Rekordspieler Roman Weidenfeller hat vor der kommenden Auflage des Ruhrpott-Klassikers seine Teamkollegen beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund kritisiert und ihnen zu großen Egoismus vorgeworfen. "Ich hatte, um ehrlich zu sein, manchmal das Gefühl, dass es zu viele Einzelinteressen gab - und nicht diesen unbedingten Willen, zuerst den gemeinsamen Plan umzusetzen", sagte der BVB-Torhüter im kicker-Interview.
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"Wir müssen uns selbstkritisch hinterfragen, ob wir alles für die Mannschaft und den Verein, für den wir spielen dürfen, geben", sagte Weidenfeller weiter. Sein kritisches Fazit fünf Spieltage vor Schluss: "Die Mannschaft hat sich selbst bisher leider nicht gefunden. Niemand hat in dieser Saison konstant sein Top-Niveau bei uns erreicht."
Nach dem 4:4 "geschämt"
Das spektakuläre 4:4 im Hinspiel, als Dortmund eine 4:0-Führung verspielte, wirkt noch immer nach. "Als ich den Platz verließ, habe ich mich geschämt", gab Weidenfeller zu, der damals den angeschlagenen Stammkeeper Roman Bürki ersetzte: "Ich war froh, als der Schiedsrichter abpfiff. Das war eine Erlösung für uns. Noch eine Minute länger, und wir hätten vielleicht noch das nächste Tor kassiert."
Mit 24 Einsätzen ist Weidenfeller seit dem Hinspiel Revierderby-Rekordhalter - zusammen mit der Schalker Legende Klaus Fichtel. Am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) wird der 37-Jährige allerdings nur von der Bank aus zusehen. Für den BVB bietet das Derby bei einem Punkt Rückstand auf den Erzrivalen die Chance, eine weitgehend verkorkste Saison noch zu retten. "Wir haben die Karten wieder selbst in der Hand. Mit einem Sieg wären wir vor Schalke", sagte der Weltmeister ohne Einsatz. (sid)