Dortmund. Der englische Teenager hatte bei Borussia Dortmund zwei prominente Integrationshelfer und will den Talenten in seiner Heimat ein Beispiel sein.
Es ist schon eine beachtliche Ansammlung an unglaublichen Talenten, die Borussia Dortmund in seinem Bundesligakader angesammelt hat. Christian Pulisic (19) in den USA, Sergio Gomez (17) in Spanien, Alexander Isak (18) in Schweden, Dan-Axel Zagadou (18) in Frankreich und Jadon Sancho (18) in England gelten in ihren Heimatländern als die größten Versprechen ihrer Jahrgänge. Als Teenager dann zu einem Klub in ein anderes Land zu wechseln, kann sich für so junge Kerle oftmals als immense Herausforderung herausstellen. Jadon Sancho, das verriet der englische U17-Weltmeister nun dem Mirror, hatte nach seinem Wechsel von Manchester City zum BVB zwei besonders prominente Integrationshelfer und Fürsprecher im Ruhrgebiet.
Auf einen der beiden, den zum FC Arsenal gewechselten Pierre-Emerick Aubameyang, muss der Jungstar inzwischen allerdings verzichten. „Er hat mir viel nach dem Training geholfen“, sagt Sancho, der am Sonntag 18 Jahre alt geworden ist und in Dortmund mit seinem Vater Sean lebt. „Wir haben uns herausgefordert: Wer das letzte Tor erzielte, musste die Schuhe putzen. Es war ein großer Spaß, er ist wirklich eine tolle Person.“
Der andere BVB-Star, der Sancho geholfen hat, sich so schnell wie möglich in Dortmund zurechtzufinden, ist Mario Götze. „Er hat viel mit mir gesprochen“, sagt der Engländer über den Weltmeister. „Er ist wirklich ein richtig guter Spieler, der möchte, dass es mir gut geht und dass ich mich selbst präsentiere, denn er möchte, dass ich im Team bleibe.“
Debüt gegen Eintracht Frankfurt
Das ist auch der Plan von Borussia Dortmunds Verantwortlichen: Dem Jungstar die Rückennummer 7 des zum FC Barcelona abgewanderten 105-Millionen-Mannes Ousmane Dembélé gegeben zu haben, ist ein großer Vertrauensbeweis. Sechsmal stand Sancho, der sich auf dem linken Flügel in der Offensive besonders wohl fühlt, bisher seit seinem Debüt im Oktober gegen Eintracht Frankfurt für den BVB in der Bundesliga auf dem Rasen. Der zweite Einsatz war die Einwechslung beim 1:3 gegen den FC Bayern München.
„Es war ein richtiger Schock, als der Trainer mich in den letzten zehn Minuten eingewechselt hat“, erinnert sich Sancho. „Ich habe die Bayern mit Lewandowski und Vidal in der Champions League spielen gesehen – so viele gute Spieler. Für mich war das der Zeitpunkt zu sagen: Ich bin hier, ich bin bereit.“
Im Januar folgte dann gegen den VfL Wolfsburg der erste Einsatz über die volle Spielzeit, beim 1:1 gegen Hertha BSC bereitete Sancho seinen ersten Treffer vor. Nach einer Bänderverletzung will er sich nun bis zum Saisonende für weitere Aufgaben empfehlen. An Ostern mit dem BVB im Rückspiel in München, am Dienstag mit der englischen U19 gegen Mazedonien.
Sancho: "Bei City ist es sehr schwierig"
Mit seinem Wechsel von Manchester City für rund 8 Millionen Euro in die Bundesliga sorgte Sancho, dessen Vorbild als Jugendlicher Ronaldinho war, vor allem auf der Britischen Insel für immenses Aussehen. Ein Angebot zur Vertragsverlängerung des Klubs von Star-Trainer Pep Guardiola auszuschlagen und stattdessen in die Bundesliga zu wechseln?
„Bei City ist es sehr schwierig, in die erste Mannschaft zu kommen. Ich wollte mir aber alle Möglichkeiten offen halten“, so Sancho, der angibt, schon im Alter von 14 Jahren vom BVB beobachtet worden zu sein. „Da dachte ich, dass Dortmund das beste Team für mich wäre, weil man weiß, dass junge Spieler hier beeindrucken können.“ Der BVB wird Jadon Sancho diese Chance geben. (ab)