Dortmund. BVB-Innenverteidiger Ömer Toprak musste gegen Hannover verletzt ausgewechselt werden. Die genaue Diagnose steht noch aus, es droht eine Pause.
Anzusehen war Ömer Toprak nichts mehr, der Innenverteidiger von Borussia Dortmund bewegte sich nach dem 1:0-Sieg über Hannover 96 ohne sichtbare Probleme durch die Stadionkatakomben. Eine Entwarnung allerdings bedeutete das keineswegs, nachdem Toprak in der Halbzeit mit muskulären Problemen ausgewechselt worden war. „Es ging einfach nicht weiter“, sagte er nun. „Die Untersuchung ist am Montag.“ Nur in einem war er sich sicher: „Es wird eine Ausfallzeit geben - aber wie lange, weiß ich nicht.“ Immerhin: Das nächste Bundesligaspiel ist erst in zwei Wochen, dies könnte die Folgen für den BVB in erträglichen Grenzen halten.
Zumal auch Toprak mit einem positiven Gefühl in die Länderspielpause geht: „Sehr wichtig“, sei dieser Erfolg gewesen, nachdem am Donnerstag ein 0:0 beim FC Salzburg das Aus in der Europa League bedeutet hatte. „Wir wissen, dass wir insbesondere am Donnerstag ein sehr schlechtes Spiel gemacht haben“, räumte der Innenverteidiger ein. „Wir waren in der Pflicht, eine Reaktion zu zeigen, und sind froh, dass wir die drei Punkte geholt haben.“
Toprak, der Diplomat
Diese Reaktion habe natürlich auch der Trainer eingefordert – aber sie komme bei den Spielern auch aus eigenem Antrieb: „Wir sind hier beim BVB, jeder Spieler, der hier ist, will jedes Spiel gewinnen“, so Toprak. „Wir wissen um die Situation. Wir machen uns natürlich auch unsere Gedanken und wollen auch erfolgreich und besser spielen.“ Die Mannschaft hole in der Bundesliga zwar verlässlich Punkte, gebe alles – wisse aber auch, dass sie Luft nach oben habe.
Auch gegen Hannover habe man „kein Feuerwerk abgebrannt, aber wichtig sind die drei Punkte“, fand Toprak, der sich ansonsten mit seinen Antworten auch für eine Anstellung im diplomatischen Dienst empfahl: „Manu ist ein super Spieler, aber das gilt für alle im Kader“, sagte er auf die Frage nach seinem Nebenmann in der Abwehr, Winter-Neuzugang Manuel Akanji. „Wir haben mehrfach zusammen gespielt und das hat gut funktioniert.“ Aber auch mit Sokratis habe er schon gut zusammengespielt, ebenso wie Sokratis mit Akanji. Und gerade noch rechtzeitig fiel ihm auch noch der junge Dan-Axel Zagadou ein, als er verkündete: „Es ist doch super, dass wir vier gute Innenverteidiger haben.“
Mögliche Kaderveränderungen lassen Toprak kalt
In der Klubführung ist man bekanntlich nicht mehr voll überzeugt, auf allen Positionen im Kader den Anforderungen zu genügen. Sowohl Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke als auch Sportdirektor Michael Zorc haben angekündigt, den Kader im Sommer umzubauen – und bis dahin sehr genau hinzuschauen, wie sich die einzelnen Spieler geben. Toprak lässt das kalt: „Es geht jeden Tag um unsere Zukunft“, sagte er nach dem Sieg über Hannover. Aber das sei nicht die Baustelle der Spieler: „Ich will mich konzentrieren und meine Leistung bringen, alles andere kann ich nicht beeinflussen.“ Wir müssen erfolgreich spielen und unser Ziel, die Champions-League-Qualifikation, erreichen.