Salzburg. Borussia Dortmund ist aus der Europa League geflogen. Es war ein schwacher Auftritt, fast alle Spieler enttäuschten. Die BVB-Profis in der Einzelkritik.

Roman Bürki: Der einzige BVB-Spieler, der an diesem trostlosen Abend seine Leistung brachte. Hielt die Gäste mit mehreren starken Paraden (6., 22., 32.) im Spiel. Am Schweizer lag es ganz sicher nicht. Note: 1,5

Lukasz Piszczek: Der Pole ging wie seine Nebenleute unter. Vor allem im ersten Durchgang mit einem desolaten Auftritt. Unaufmerksam in der Defensive, teilnahmslos im Spiel nach vorne. Nach 60 Minuten lief es etwas besser für ihn. Von einem erfahrenen Spieler darf jedoch erwartet werden, dass er die Ärmel hochkrempelt und sein Team antreibt. Piszczek versagte jedoch wie der Großteil des Teams. Note: 5,5

Sokratis: Der Abwehrchef wurde seiner Rolle nicht gerecht. Ließ sich von seinem nervösen Nebenmann anstecken. Sein katastrophaler Fehlpass führte fast zur Salzburger Führung. Der Spielaufbau der Dortmunder bleibt das große Problem. Sokratis ist nicht der Spieler, der es lösen kann. Note: 5

Dan-Axel Zagadou: Erhielt überraschend die Chance von Peter Stöger, da Ömer Toprak aufgrund muskulärer Probleme fehlte. Nutzen konnte der 18-Jährige seine Chance nicht. Der Franzose wirkte äußerst nervös. Schon nach sechs Minuten unterlief ihm ein dicker Patzer (6.). In der Folge wurde es kaum besser. Er blieb ein Unsicherheitsfaktor, auch wenn er am Ende zwei Situationen klären konnte. Note: 5,5

Marcel Schmelzer: Bezeichnend, dass er als Außenverteidiger die ersten beiden Abschlüsse auf das Salzburger Tor (57., 65.) hatte. Der Kapitän gehörte noch zu den wenigen Dortmundern, die sich gegen das blamable Ausscheiden wehrten. Doch nach vorne gelang ihm nicht viel. Note: 4

Mahmoud Dahoud: Mangelnden Einsatz konnte man dem Ex-Gladbacher nicht vorwerfen. Dahoud spulte ein enormes Laufpensum ab, ordnen konnte er das Spiel aber nicht. Mit vielen unnötigen Fehlpässen brachte er Unruhe ins Dortmunder Spiel. Note: 4,5

Gonzalo Castro: Der Ex-Leverkusener haute sich genau wie Nebenmann Dahoud in jeden Zweikampf. Das ist jedoch auch das Mindeste, das auf diesem Niveau erwartet werden kann. Eine spielerische Linie konnte auch er dem BVB nicht verleihen. Wurde nach 62 Minuten folgerichtig ausgewechselt. Note: 4,5

Marco Reus: Es war nicht das Spiel des Nationalspielers. Dem BVB-Star gelang so gut wie nichts. Bestes Beispiel für seinen unglücklichen Auftritt war die Szene, als er nach einem Dahoud-Zuspiel im Strafraum unbedrängt ausrutschte. Blieb in der Halbzeit in der Kabine. Es bleibt abzuwarten, was der Grund für seine Auswechslung war. Denn für einen Geniestreich ist er freilich immer gut. Note: 5

Mario Götze: Eine desaströse Leistung des Weltmeister-Machers, der nicht mal im Ansatz an jenen Götze erinnert, der dem BVB einst zu internationalem Glanz verhalf. Langsam, pomadig, ideenlos, hilflos: Das ist der Götze im Jahr 2018. Stöger blieb keine andere Wahl, als ihn auszuwechseln. Ohne ihn lief es zumindest ansatzweise besser. Note: 5,5

André Schürrle: Genau wie Mario Götze sollte auch er sich fragen, wie er als vermeintlicher Leistungsträger in einem so wichtigen Spiel nichts Hilfreiches beisteuern konnte. Der Vorbereiter des WM-Siegtreffers ging in Salzburg unter und zeigte weniger als europäisches Mittelmaß. Note: 5,5

Michy Batshuayi: Der Matchwinner des Frankfurt-Spiels ist kein Stürmer, der sich Chancen im Alleingang erarbeiten kann. Ohne Zuspiele wirkt er wie ein Fremdkörper. Seine einzige nennenswerte Szene in Salzburg war sein Zuspiel auf Isak (70.), das zur ersten BVB-Möglichkeit führte. Note: 5

Maximilian Philipp: Der Sommerneuzugang kam zur Pause und brachte ab der 60. Minute etwas Schwung in das lahme Angriffsspiel der Dortmunder. Vergab eine gute Möglichkeit (73.). Note: 4

Alexander Isak: Ein Aktivposten nach seiner Einwechslung zur Pause. Der Schwede war der beste Dortmunder Feldspieler und zeigte im Ansatz, das er dem BVB mittelfristig helfen kann. Aktuell schafft er das noch nicht. Das beweisen seine in Salzburg vergebenen Chancen (70., 74.). Note: 4

Raphael Guerreiro: Nach seiner Einwechslung hatte der BVB seine einzige Druckphase. Diese hielt allerdings nur rund zehn Minuten. Note: 4,5