Dortmund. Mit 1:2 unterlag der BVB dem FC Salzburg – und das hochverdient. Entsprechend schlecht fallen die Noten aus. Die Einzelkritik
Dem BVB droht nach dem 1:2 gegen den FC Salzburg das Aus in der Europa League. Das sind die Noten.
Roman Bürki: Machte sich im direkten Duell mit Hwang ganz groß und hielt gut (40.), musste dann nach Topraks Rückpass Kopf und Kragen riskieren (42.). Bei beiden Gegentoren absolut machtlos. Note: 3
Gonzalo Castro: Erstmals seit gut anderthalb Jahren lief er wieder als Rechtsverteidiger auf – damals wurde das Experiment zur Halbzeit wegen einer desolaten Leistung abgebrochen. Dieses Mal spielte Castro lange solide – beim 0:2 aber stand er schlecht und konnte so nicht mehr eingreifen. Nach vorne hatte er dann seine guten Momente, wenn er sich in Richtung Zentrum bewegte – wo er sich eigentlich zu Hause fühlt. Davon allerdings gab es viel zu wenige. Note: 4,5
Sokratis: Hieb zunächst immer wieder humorlos dazwischen und gewann auf diese Weise einige Zweikämpfe. Hatte dann aber mehr und mehr Mühe, wenn die Salzburger Angriffe mit Tempo auf das BVB-Tor zurollten – und 0:2 sah beim 0:2 wie die gesamte Dortmunder Hintermannschaft nicht gut aus, als der Ball ungehindert durch den Strafraum zum Torschützen Berisha rollte (56.). Note: 4
Ömer Toprak: Begann die Partie auf inzwischen gewohnt solidem Niveau, leistete sich dann aber eine grobe Dummheit. Zog und zerrte gegen Hwang, erst außerhalb des Strafraums, dann darin – meinte Schiedsrichter Vincic (48.). Ob der Innenverteidiger seinen Gegenspieler nicht doch kurz vor der Strafraumgrenze losließ, war nicht wirklich zweifelsfrei zu klären – saudämlich war die Aktion in jedem Fall. Auch zuvor schon mit kleineren Unsicherheiten. Note: 5
Marcel Schmelzer: Klärte Dabburs Kopfball für den geschlagenen Bürki auf der Linie (40.) – das war seine beste Tat in der Defensive. Hatte ansonsten durchaus Mühe, gegen die starke rechte Angriffsseite der Salzburger, war auch nicht immer Herr der Lage. Als er vor dem 0:2 den Ball verlor, monierte er vehement und wohl zurecht ein Foulspiel (56.). Nach vorne ordentlich, aber ohne großen Esprit. Note: 4
Julian Weigl: Seine erste Aktion war ein scharfer Pass ins Seitenaus (1.), es folgte ein Zuspiel, das viel zu hoch für Reus geriet (3.). Es war nicht der Abend des BVB-Strategen, ihm unterliefen viele Fehlpässe, offensive Ideen fehlten – und defensiv hatte er zu oft das Nachsehen. Note: 5
Mahmoud Dahoud: Viele Angriffe liefen über den dynamischen Mittelfeldmann. Dank seines Tempos entwickelte er einige gefährliche Situationen – und traf dann meist die falsche Entscheidung, weshalb ein Ballverlust oder ein Fehlpass herauskamen. Sein problemlos gehaltener Torschuss aus über 30 Metern war eine der besten BVB-Chancen der ersten Halbzeit (36.). Und: Er steckte immerhin nie auf. Note: 4
Marco Reus: Dem zuletzt zu Recht hochgelobten Angreifer gelang gegen Salzburg recht wenig. Entweder die Bälle kamen gar nicht erst bis zu ihm, oder er verlor sie allzu leicht. Die gefährlichen Szenen blieben überschaubar – immerhin leitete er den Anschlusstreffer ein. Note: 4,5
Mario Götze (bis 61.): Kombinierte in der Anfangsphase ein paar Mal hübsch mit Castro oder Schürrle, insgesamt aber deutlich weniger prägend für das Spiel als zuletzt so oft – und nach einer Stunde ausgewechselt. Note: 5
André Schürrle: Gegen eine derart aggressiv pressende Mannschaft mit pfeilschnellem Konterspiel braucht man einen wie Schürrle: engagiert, bissig und sich für keinen Zweikampf zu schade. Der Lohn: der 1:2-Anschlusstreffer, als er den Ball irgendwie ins Tor drückte (62.). Zuvor war sein knapp verzogener Volley nach Reus-Ecke die beste Dortmunder Chance (6.). Allerdings nahm er sich wie alle BVB-Angreifer ausgedehnte schöpferische Pausen. Note: 3
Michy Batshuayi (bis 61.): Wenig war zu sehen vom Mittelstürmer – auch weil ihn seine Mitspieler selten suchten und noch seltener fanden. Als er nach gut einer Stunde ausgewechselt wurde, hatte er es auf keine einzige gefährliche Aktion gebracht. Note: 5
Christian Pulisic (ab 61.): Kam für Götze und bereitete gleich das 1:2 vor (62.). Weil er aber nicht lange genug auf dem Feld war, bleibt er ohne Note
Maximilian Philipp (ab 61.): Kam für Batshuayi. Ohne Note