Leipzig. BVB-Trainer Peter Stöger bleibt in der Bundesliga unbesiegt. Marco Reus sicherte dem BVB im Spiel bei RB Leipzig mit dem Tor zum 1:1 einen Punkt.

Plötzlich tauchte da ein Ufo auf. Auf der Tribüne der Leipziger Fans flog es - optisch aus silbernen Pappvierecken bestehend - durch das tiefblaue All aus Pappvierecken. Darunter hatten sich die Anhänger der Heimmannschaft einen Slogan ausgedacht, der befand, die eigene Mannschaft sei „rasenballistisch, intergalaktisch gut“. Warum es nun eine Analogie aus der Raumfahrt sein musste, ließ sich schwer ergründen, aber interplanetarisch beeindruckend geriet das Topspiel der Bundesliga zwischen RB Leipzig und Borussia Dortmund nicht. Mit einem 1:1 (1:1) hielt der BVB den Konkurrenten um die Champions-League-Plätze immerhin auf Distanz, musste aber den FC Schalke in der Tabelle vorbeiziehen lassen.

Peter Stöger verzichtete in seiner Startformation auf Mittelfeldspieler Gonzalo Castro und den sonst als Abwehrchef bekannten Sokratis. Für sie schickte er Mahmoud Dahoud und Manuel Akanji aufs Feld. Letzterer ließ den Dortmunder Puls dann direkt mal in die Höhe schnellen, als er einen schwere Fehlpass produzierte, der Nationalspieler Timo Werner frei vor dem BVB-Tor auftauchen ließ. Doch Schlussmann Roman Bürki war zur Stelle (9. Minute). Aber auch der Tabellenzweite kam schnell zu Chancen. Die erste hatte nach einer Serie von unbeabsichtigten Ballbewegungen zwischen Marcel Schmelzer und André Schürrle ihr Kollege Michy Batshuayi. Der vom FC Chelsea ausgeliehene Stürmer aber scheiterte von der Strafraumgrenze an Leipzigs Torwart Peter Gulacsi (10.). In einem intensiven Spiel war der BVB die etwas gefährlichere Mannschaft, die auch zwei Tore erzielte. Eine Kombination von Marco Reus und André Schürrle führte erneut zu Batshuayi, aber Schiedsrichter felix Brayh entschied in dieser Szene (16.) ebenso korrekt auf Abseits wie zehn Minuten später, als Reus nach einem Batshuayi-Pass traf.

Das erste reguläre Tor fiel daher wiederum auf der anderen Seite. Schürrle verlor in der eigenen Hälfte den Ball, Naby Keita schickte Jean-Kevin Augustin auf die Reise und der traf überlegt an Bürki vorbei zur Führung (29.). Doch dem BVB gelang bevor die Zweifel aufkommen konnten der Ausgleich. Mahmoud Dahoud spielte einen dieser Pässe, die man schon längst mal von ihm hätte sehen wollen. Denn er erreichte — am Abseits stehenden Batshuayi vorbei — Marco Reus. Der Nationalspieler umkurvte Gulacsi und traf (38.). Ein gerechtes Ergebnis zur Halbzeit.

Und auch zu Beginn der zweiten Hälfte begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe - auch bei der Fehlerquote. Fehlpässe, Missverständnisse, technische Unzulänglichkeiten — zum Teil waren sie dem chronischen Zeitmangel geschuldet, zum Teil aber auch schwer überflüssig. Es war ein Duell um jeden Ball und sein Besitzer wechselte phasenweise schneller als dem Zuschauer lieb sein konnte. Torgefahr entstand erst wieder, als sich Dahoud ein Herz fasste und ein Dribbling wagte, das man schon längst mal von ihm hätte sehen wollen. Bis zur Grundlinie fuhr er durch die Abwehr und fand mit seinem Pass vor das Tor sogar noch Batshuayi. Doch der belgische Nationalspieler wirkte etwas überrascht und brachte den Ball aus fünf Metern nicht Richtung Tor (63.), was aus Dortmunder Sicht recht bedauerlich war, weil es andernfalls sehr sicher ein Tor bedeutet hätte.

Und Leipzig? Fand im Dortmunder Strafraum ebenfalls kaum statt. Die gefährlichste Szene hatte bis eine Viertelstunde vor Schluss Keita, der zwölf Meter vor dem Tor den Ball erhielt und recht frei schießen konnte. Der Ball aber ging weit daneben (76.). Doch die Gastgeber waren in der Schlussphase die etwas aktivere Mannschaft. Der eingewechselte Bruma versetzte Lukasz Piszczek, setzte aber dann zu einem Versuch an, der als Mischform aus Flanke und Schuss am Tor vorbeitrudelte.

So spielten RB Leipzig und Borussia Dortmund

RB Leipzig: Gulacsi - Laimer, Orban, Upamecano, Klostermann - Kampl (66. Ilsanker), Keita - Sabitzer, Forsberg (61. Bruma) - Augustin (75. Poulsen), Werner. Trainer: Hasenhüttl

BVB: Bürki - Piszczek, Akanji, Toprak, Schmelzer - Weigl, Dahoud - Götze (78. Philipp), Reus (88. Pulisic), Schürrle - Batshuayi. Trainer: Stöger

Schiedsrichter: Dr. Brych

Tore: 1:0 Augustin (29.), 1:1 Reus (38.).

Der Live-Ticker zum Nachlesen:

RB Leipzig - BVB 1:1