Dortmund. Obwohl es zwei Gegentore gab, ist BVB-Trainer Stöger guter Dinge für das Rückspiel gegen Bergamo – und lobt seine Torschützen.

Mit 3:2 (1:0) besiegte Borussia Dortmund im Sechzehntelfinale der Europa League den italienischen Erstligisten Atalanta Bergamo. Trainer Peter Stöger war nach dem Spiel zufrieden mit dem Ergebnis – haderte aber mit der Viertelstunde nach der Halbzeitpause.

Herr Stöger, wie erklären Sie sich die schwache Phase zu Beginn der zweiten Halbzeit, als die 1:0-Führung verspielt wurde?

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Peter Stöger: Da ist schwer zu erklären, weil wir eine ordentliche erste Halbzeit gespielt haben, wir wollten da eigentlich weiter machen. Es war klar, dass wir selbst aktiv sein und nicht abwarten wollten. Das war in dem Bereich einfach zu wenig. Wir haben es dem Gegner richtig einfach gemacht, zu Toren zu kommen. Umso bemerkenswerter war dann, dass die Mannschaft noch alles unternehmen und das Spiel drehen wollte. Vielleicht ist es ja ganz gut, dass das bestraft wurde mit Gegentoren. Das wird uns helfen in unserer Entwicklung, dass wir noch konzentrierter werden.

Wie sehen sie denn angesichts des 3:2-Siegs die Ausgangslage für das Rückspiel?

Stöger: Wenn wir keine drei Tore geschossen hätten, wäre es richtig schwierig geworden. Aber du kannst ja nie sagen, wie viel sicherer du dahin fährst, wenn du keine Tore kriegst. Es ist schwierig, uns zu besiegen, das wird aber nötig sein – deswegen sehe ich Chancen als nicht so schlecht an.

Wie bewerten Sie die Leistung von André Schürrle?

Stöger: Das war im Bereich der Normalität, er beginnt langsam das abzurufen, was er an Qualität ganz einfach hat. Nach einer schwierigen Phase bekommt er jetzt immer mehr Spielpraxis und Vertrauen. Er zeigt mehr und mehr das, was ihn auszeichnet und was er an Grundqualität mitbringt.

Michy Batshuayi hat jetzt in drei Spielen fünf Tore erzielt. Sind Sie überrascht, dass es so gut läuft?

Stöger: Michy ist ein echter Torjäger. Wir haben gewusst, dass er ein Spieler ist, der vorher auch immer eine richtig gute Quote hatte. Deswegen war es ein guter Schachzug, ihn geholt haben. Wir haben gewusst, dass er, wenn er Möglichkeiten bekommt, richtig abschlussstark sein kann. Die Frage war: Wie passt er in die Mannschaft, wie fühlt er sich wohl? Da würde ich sagen, das sieht alles richtig gut aus. Er ist total anerkannt in der Mannschaft, er hat sich schnell integriert. Man sieht, dass er gerne hier arbeitet und spielt, man sieht, dass er die Ideen und Ziele, die wir haben, mitträgt. Dass er persönliche Ziele hat, passt momentan gut damit zusammen. Klar, die Quote ist sehr gut. Aber dass er gefährlich sein kann und dass er Tore machen wird, kommt nicht überraschend.

Was gefällt Ihnen denn besser: Dass er Tore schießt – oder dass er wie vor dem 1:0 den Ball fernab des Strafraums erobert?

Stöger: Wenn ich sag, dass mir das gefällt, wenn er was erobert, werde ich wieder als Defensivtrainer abgestempelt. Aber es gefällt mir richtig gut, da haben Sie recht. Das ist schön. Das eine ist das, was er kann. Und wenn er dann das dazu gibt, dass er viel arbeitet für die Mannschaft, dann ist er ein besonderer Stürmer.

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Mario Götze hätte gerne gespielt, sagte er vorhin. Was waren die Gründe, ihn draußen zu lassen und Gonzalo Castro spielen zu lassen – und wie haben Sie Götze nach seiner Einwechslung gesehen?

Stöger: Ich habe Mario gut gesehen, so wie letzte Woche, als er reingekommen ist. Als Aktivposten. Warum wir uns für Gonzalo Castro entschieden haben, hat man in der ersten Halbzeit gesehen. Wir haben Stabilität gehabt, wir haben Kompaktheit gehabt, das war ein wichtiger Faktor. Der Gegner hat, das darf man nicht vergessen, in der Euro League eine richtig gute Gruppe souverän geschafft, mit guten Ergebnissen. Wir waren gewarnt. Und nach unserer Einschätzung war das ein Spiel, in dem Gonzo mal wieder eine Möglichkeit verdient hat. Wir sind so aufgestellt, dass wir viele gute Spieler haben, die zum Einsatz kommen können. Es ist aber ein gutes Zeichen, dass Mario darauf hinfiebert, dass er spielt. Und wenn er sich so präsentiert, ist das nur eine Frage der Zeit. Auch er ist aus einer längeren Verletzung gekommen, hat dann ein paar Probleme mit dem Rücken gehabt. Das eine oder andere braucht dann in unserer Einschätzung länger, als es die Spieler gerne hätten. Wenn sie uns dann mit solchen Leistungen die Entscheidungen schwerer und schwerer machen, haben wir nichts dagegen.