Dortmund. Das offensive BVB-Personal scheint vor dem Spiel gegen den HSV ausgedünnt. Doch Trainer Peter Stöger begegnet dem Problem mit Pragmatismus.

  • Nach Verletzung von Jadon Sancho gibt es einen Engpass auf den offensiven Außenpositionen
  • Mit André Schürrle und Christian Pulisic stehen nur noch zwei Kandidaten für zwei Positionen zur Verfügung
  • Aber Trainer Peter Stöger denkt auch an eine System-veränderung

Peter Stöger gehört nicht zu den Menschen, die allzu intensiv ihre Klagen führen. Der Trainer von Borussia Dortmund nimmt die Nachrichten, wie sie kommen. Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang weg? Muss wohl sein. Torjäger Michy Bathshuayi da? Fein, guter Mann. Des Problems in der Sturmmitte hat sich der BVB in den vergangenen Tagen recht galant entledigt und scheinbar einen würdigen Nachfolger gefunden. Doch jene, die auf den Außenpositionen Zulieferdienste verrichten sollen, verabschieden sich derzeit in allzu großer Menge. Aber Peter Stöger verspricht, der BVB werde „aus der Not eine Tugend machen.“

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Am Montag erreichte Stöger die Nachricht, dass Jadon Sancho beim 3:2-Sieg in Köln eine Bänderverletzung am Sprunggelenk erlitten habe. Das bedeutet eine mehrwöchige Pause für das 17-jährige Talent, das in den ersten Spielen des neuen Jahres zu den auffälligsten Erscheinungen im schwarz-gelben Spiel zählte. Damit herrscht mittlerweile eine veritabler Engpass auf den offensiven Seiten. Maximilian Philipp fällt schon seit der Hinrunde mit einer schweren Knieverletzung aus, Andrey Yarmolenko erlitt vor etwas mehr als einer Woche eine Sehnenverletzung am Fuß – mehrere Wochen Pause. Marco Reus steht zwar nach seinem Kreuzbandteilriss vor der Rückkehr in den Kader, soll aber nachvollziehbarer Weise langsam herangeführt werden an vollständige Belastung. So verbleiben lediglich der gerade wieder mit neuem Selbstvertrauen ausgestattete André Schürrle und der derzeit etwas glücklose Christian Pulisic für die Besetzung der beiden Positionen.

Aber Stöger erweist sich als Pragmatiker. „Man muss sich anpassen an das, was man zur Verfügung hat. Ich versuche die Jungs immer so aufzustellen, wie sie ihre Leistung am besten bringen können.“ Und wenn damit eine Veränderung des taktischen Systems verbunden ist, dann ist das eben so. „Wenn die eine oder andere Position nicht so besetzt ist, wie sie sollte, dann muss man vielleicht etwas an der Systematik ändern. Qualität ist ja da“, sagt er. Mit anderen Worten: Es ist auch denkbar, dass der BVB gegen den Hamburger SV am Samstag mit zwei Spitzen aufläuft: Batshuayi an der Seite von Schürrle. Die beiden Torschützen aus dem Köln-Spiel, die auffallend gut miteinander harmonierten.