Dortmund. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke will sich von den BVB-Profis nicht länger auf der Nase rumtanzen lassen. Matthias Sammer findet das Signal richtig.
Eurosport-Experte Matthias Sammer findet es richtig, dass Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke den BVB-Profis mit harten Konsequenzen gedroht hat, sollten sie versuchen, in Zukunft einen Transfer zu erzwingen. "Der nächste Spieler, der so etwas macht, wird kläglich scheitern. Der bekommt ein riesengroßes Problem", hatte Watzke in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" erklärt.
"Er hat ein wichtiges und gutes Signal gesendet“, meinte nun Sammer. "Wir sollten wieder zum Ursprung zurück: Korrektheit und Disziplin! Das ist, was Aki Watzke ansprechen wollte. Wenn der Ursprung nicht funktioniert hätte, hätte es auch niemals an der Börse funktionieren können. Aki wollte das Signal aussenden: Moment mal, zurück zur Einfachheit, zum Ursprung, zur Korrektheit", so Sammer, die Korrektheit zeichne den BVB aus.
Sammer: BVB wirkt geschlossen
Grundsätzlich wirkt der Verein auf Matthias Sammer geschlossen. "Selbst in den bisher sehr schwierigen Phasen. Das zeigt, dass in der Konsequenz dann auch unangenehme Entscheidungen, vielleicht auch materieller Art und Weise zu verstehen sind. Die dem BVB kurzfristig monetär helfen, mittel- und langfristig der Identität des Vereins nicht gut tun. Das Signal von Aki Watzke war nicht nur eine Botschaft, sondern eine Konsequenz“, erklärte der 50-Jährige.
Übersetzt: Hohe Ablösesummen können die Bilanz des BVB zwar kurzfristig verbessern, langfristig können die Wechsel aber der Identität des Vereins schaden - und sich damit auch negativ auf den Börsenkurs auswirken. Diese Konsequenz müssen die BVB-Verantwortlichen in der Zukunft beachten.
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Die Diskussion über die Mentalität im schwarz-gelben Kader kam auf, weil zuletzt zwei Spieler ihre Wechsel erpresst haben: Ousmane Dembélé (FC Barcelona) und Pierre-Emerick Aubameyang (Arsenal London). Die Transfers brachten dem BVB zwar über 200 Millionen Euro ein, trotzdem gab es anschließend kritische Stimmen, die meinten, die Dortmunder dürften sich von ihren Stars nicht auf der Nase rumtanzen lassen.
Watzke will den Kader verändern
Auch Watzke räumte ein, dass dem Team der "Spirit" fehle, der Dortmund in der Vergangenheit so erfolgreich gemacht hatte, und kündigte deswegen Reaktionen an. "Die Mannschaft, die 2011 und 2012 die Titel gewonnen hat, war fußballerisch definitiv nicht so gut wie die heutige Mannschaft. Aber sie hatte die beste Mentalität, die man sich vorstellen kann. Das ist der nächste Punkt, den wir angehen müssen: Wir benötigen im Sommer eine Kader-Justierung, je nach Verlauf der Rückrunde auch eine deutlichere." (las)