Dortmund. Der frühere Weltmeister Emmanuel Petit zweifelt an der Klasse von Dortmunds Torjäger. Ein Ex-BVB-Star kommt noch schlechter weg.
Das Tauschgeschäft mit Alexis Sanchez und Henrikh Mkhitaryan ist abgemacht, und Pierre-Emerick Aubameyang ist auch auf dem Sprung auf die Britische Insel. Der FC Arsenal unter Arsene Wenger krempelt gerade kräftig seinen Kader um. Während der Chilene Sanchez sich Manchester United anschließt, im Gegenzug der frühere Dortmunder Mkhitaryan zu Arsenal wechselt und noch eine Millionenüberweisung mitbringt, sollen Borussia Dortmunds Torjäger (der für das Freitagspiel bei Hertha BSC erneut aus dem Kader genommen wurde) und der Brasilianer Malcom (Girondins Bordeaux) in der Rückrunde der Premier League die Tore für den Londoner Klub von Weltmeister Mesut Özil schießen.
Nicht alle scheint aber die Transferpolitik Wengers zu überzeugen. „Ich wundere mich über die Qualität der Spieler, die Arsenal verpflichtet“, lästert Ex-Arsenal-Star Emmanuel Petit auf der Internetseite des Wettanbieters Paddy Power zu den geplanten Deals.
1998 mit Frankreich Weltmeister
Petit, der 1998 mit Frankreich Weltmeister war und als Höhepunkt seiner drei Jahre (1997 bis 2000) beim FC Arsenal 1998 das Double aus Meisterschaft und Pokal mit den Gunners gewann, stuft alle drei von Arsenal umworbene Spieler als zweitklassig ein.
Das Wenger-Team müsse sich mehr trauen und mehr bieten, um wirkliche Stars an Land zu ziehen. „Sie schaffen es nicht, Spieler von Top-Qualität zu verpflichten, und die wenigen, die sie haben, halten sie nicht. Das geht schon lange so.“ Mit Bezug auf Sanchez‘ Lücke, die die Offensivspieler Aubameyang und Malcom füllen sollen, sagt Petit: „Arsenal sollte es auf bessere Spieler absehen.
Keine Zweifel an technischen Fähigkeiten
Noch schlechter kommt allerdings Mkhitaryan bei Petits Urteil weg. Der frühere Arsenal-Mittelfeldspieler zweifelt nicht an den technischen Fähigkeiten des Armeniers, der 2016 vom BVB nach Manchester gewechselt ist. „Seitdem er aber bei United unterschrieben hat, wurde er nicht genug eingebunden. Und ich bin mir nicht sicher, ob er eine Siegermentalität mitbringt.“
Petit vergleicht Mkhitaryan mit einem deutschen Weltmeister – und meint das nicht als Kompliment. „Manchmal erinnert er mich an Mesut Özil. Man muss ihn wirklich drängen, Charakter zu zeigen, und ihn unter Druck setzen, damit er seine ganzen Qualitäten auf dem Platz zeigt.“ Sollten die Transfers alle über kurz oder lang über die Bühne gehen, hätten Aubameyang und Mkhitaryan sicher auch ein Interesse daran, dass Petit seine Meinung über die beiden revidiert. (ab)