Marbella. Borussia Dortmund ist in Marbella ins Trainingslager gestartet. Mit dabei ist auch ein neuer Mann an der Seitenlinie. Ein Soziologe.
Als Peter Stöger die Spieler von Borussia Dortmund am Dienstagnachmittag zur ersten Einheit im Trainingslager in Marbella bat, war ein neues Gesicht am Spielfeldrand des städtischen Stadions zu sehen. Ein Mann, der sich zwar im Hintergrund hielt, die Übungen aber hinter seiner dunklen Sonnenbrille genau verfolgte. Werner Zöchling heißt der in Dortmund noch weitgehend unbekannte Mann, ein Vertrauter des Trainers. Wie Stöger kommt Zöchling aus Österreich, aus Steyr nämlich, und seit 2012 arbeiten beide zusammen. Schon bei Austria Wien und dem 1. FC Köln unterstützte der Zöchling seinen Landsmann.
„Er ist vom Studium her Soziologe, vom Beruf her Personalentwickler“, erklärt Stöger. „Da geht es darum, den Gemeinschafts-, den Gruppengedanken, den Teamgeist anzusprechen, umzusetzen und Ziele zu formulieren, die wir in dieser Saison noch erreichen wollen.“ Zöchling soll also im Hintergrund beobachten, auch eine gewisse Distanz zur Mannschaft wahren. Er ist – das betonen sie in Dortmund besonders deutlich – kein Psychologe, sondern ein Teamentwickler. Einer, der Prozesse in einer Gruppe erkennen oder anstoßen kann, der auch erkennt, wenn es irgendwo nicht optimal läuft.
Kein Zauberer
Hat er denn schon etwas gefunden, was beim BVB und seiner Mannschaft verbessert werden kann? „Werner ist ein guter Mann, aber kein Zauberer“, sagt Stöger und lacht. „Dann könnte er in anderen Tätigkeitsfeldern weit mehr Geld verdienen, wenn er in einer Stunde alles erkennen würde, was funktioniert und was nicht.“
Erst einmal soll Zöchling die Schwarz-Gelben weiter beobachten, zunächst für die Dauer des Trainingslagers. Wie es danach weitergeht, ist offen: „Mal sehen, wie es verläuft“, sagt Stöger. „Es war auf meinen bisherigen Stationen unterschiedlich. Er wird wohl immer mal wieder, wenn wir glauben, dass es wichtig ist, dabei sein.“