Dortmund. Peter Stöger tritt als BVB-Trainer eine Übergangsstelle an. Die nächste Lösung im Sommer könnte auf Dauer angelegt sein. Ein Kommentar.

Dass ein gestandener Bundesliga-Trainer wie Peter Stöger beim BVB eine Übergangsstelle im Wissen annimmt, dass im Sommer alles wieder vorbei ist, ist ein außergewöhnlicher Vorgang. Es kann nur drei Gründe dafür geben.

Erstens: Borussia Dortmund zahlt ihm für den Posten des Interimstrainers gutes Geld. Zumindest deutlich mehr Geld, als er im auslaufenden Arbeitsvertrag beim 1. FC Köln noch bekommen hätte. Stöger arbeitet im Profigeschäft – er darf so denken.

Zweitens: Mit der Reparatur des kaputten Spielsystems beim BVB und der Qualifikation für die Champions League könnte Stöger nachhaltig belegen, dass der Kölner Absturz mehr ein Betriebsunfall und weniger sein Verschulden war.

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Drittens: die Verbindung zu BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Der kennt ihn seit einer Art Beratertätigkeit in Wien und hatte schon im Sommer vorfühlen lassen. Damals setzte sich aber der andere Kandidat Peter Bosz durch.

An dieser Stelle wird es spannend bei Borussia Dortmund. Sollte wahr sein, was immer wieder kolportiert wird, dass nämlich Bosz ein Mann des Sportdirektors Michael Zorc war, wirft das Fragen nach der Verantwortlichkeit auf.

Zorc ist derjenige, der am engsten mit dem Trainer arbeitet, und muss einen Draht zum Mann auf der Trainerbank haben. Bei Bosz hat er das bis zur Selbstverleugnung versucht und das Börsenwort „Turnaround“ in die Fußballsprache eingeführt, um seinen Kandidaten zu schützen.

Geholfen hat das öffentliche Treuebekenntnis nichts. Schlimmer noch: In der Zwischenzeit verlor der BVB weiter an Boden im ersten Tabellendrittel. Der Zorc-Mann Bosz ist krachend gescheitert, das Feld für den Watzke-Kandidaten bereitet.

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Stögers begrenzte Vertragsdauer spricht für eine neue Trainerlösung im Sommer, die auf Dauer angelegt ist. Man darf davon ausgehen, dass die Lösung, wir berichteten, Julian Nagelsmann heißen sollte. Der Mann von 1899 Hoffenheim. Die Lösung trägt Watzkes Handschrift.

Und nach allem, was man zur Stunde weiß, ist es nicht die schlechteste Lösung.