Dortmund. Mario Götze steht nach seiner Stoffwechselerkrankung wieder regelmäßig auf dem Platz. Der BVB-Profi sieht sich wieder bei 100 Prozent.
Fußball-Weltmeister Mario Götze sieht sich nach seiner Stoffwechselerkrankung wieder "bei 100 Prozent". Das sagte der Nationalspieler von Borussia Dortmund im Interview mit der Welt am Sonntag. Der 25-Jährige hatte am vergangenen Dienstag beim 2:2 in Köln gegen Frankreich nach einjähriger Pause sein Comeback in der Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw gefeiert. Im Februar hatte der BVB bekannt gegeben, dass Götze bis auf weiteres ausfalle. Ihm sei zunächst gar nicht klar gewesen, was eine Stoffwechselerkrankung eigentlich ist, gab Götze zu.
"Muskelfaserrisse, Bänderrisse oder Knochenbrüche kann man relativ schnell einordnen, sie sind gängigere Begriffe als eine Stoffwechselstörung", sagte er: "Das muss man ja quasi erst mal googeln, um überhaupt zu wissen, was das ist. Das klingt weniger konkret." Er habe sich mit dem Thema auseinandergesetzt und sich Zeit gegeben: "Im Endeffekt ist es dann gut gelaufen, und nun bin ich wieder da. Das ist entscheidend."
Der Weltmeister war auch ein wenig erleichternd, als er die Diagnose mitgeteilt bekam. Denn: "Natürlich willst du wissen, was mit deinem Körper los ist", meinte Götze, "irgendwas stimmte nicht, das habe ich gemerkt. Darum war ich schon erleichtert, dass da tatsächlich etwas gefunden wurde und ich wieder eine Perspektive hatte; nämlich die, im Sommer wieder voll einsteigen zu können". Und weiter: "In erster Linie war es wichtig für mich selbst, dass ich endlich eine Erklärung hatte. In dem Moment denkt man ja nicht an all das, was so geschrieben und geredet wurde. Ich hatte sehr viel Energie und Zeit in mein Training und meine Leidenschaft Fußball zu spielen gesteckt. Nun wusste ich, dass es dafür eine logische Erklärung und einen Weg für mich gab, da wieder rauszukommen."
Von Löw erwartet Götze keinen Helden-Bonus
Götze erwartet bei der Nominierung für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland allerdings auch keinen Helden-Bonus von Bundestrainer Joachim Löw. "Ich will mitfahren, weil ich Leistung bringe. Mein Anspruch ist es, den Bundestrainer davon zu überzeugen, dass er sich auf mich verlassen kann und er mich als einen sehr guten Spieler ansieht", sagte der Mittelfeldspieler.
Er wolle nicht allein wegen seines entscheidenden Tores im Finale 2014 gegen Argentinien mitfahren dürfen. "Das ist nicht mein Anspruch und auch nicht der der Nationalmannschaft", sagte der 25-Jährige. (mit dpa/sid)