Dortmund. Nach der 1:3-Niederlage im Topspiel gegen Bayern München ließ BVB-Mittelfeldspieler Gonzalo Castro keine Kritik an Trainer Peter Bosz zu.
Herr Castro, 1:3 gegen Bayern München - wie bewerten Sie das Spiel und das Ergebnis?
Gonzalo Castro (Borussia Dortmund): Das Ergebnis ist verdient, klar. Vom Spielverlauf muss man sagen, dass die Bayern zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht haben. Wir hatten nach dem 0:1 riesige Chancen, bei denen wir den Ausgleich machen müssen. So aber steht es zur Halbzeit 0:2, du kommst raus, musst anrennen, hast wieder große Chancen, um das Spiel nochmal spannend zu machen. Aber letztlich fehlte uns der Punch, das Spiel zu drehen.
In der ersten Halbzeit fehlte es auch ein wenig an Intensität und Durchsetzungswillen. Wie kann das in einem solchen Spiel sein?
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Castro: Wir wollten ein bisschen defensiver stehen, am Anfang haben wir das nicht gut gemacht. In der zweiten Halbzeit war es wesentlich besser, da sind wir besser in die Zweikämpfe gekommen, haben den Ball bei uns gehabt und mussten nicht hinterherlaufen.
Die Misserfolgsserie hat auch Zweifel am System des Trainers aufkommen lassen. Kommt auch die Mannschaft ins Grübeln?
Castro: Nein, wir überlegen nicht. Wir stehen hinter dem Trainer, der Trainer steht hinter uns. Es wäre in einer schlechten Phase wie derzeit zu einfach zu sagen, dass das System schuld ist. Wir als Mannschaft sind die Schuldigen, wenn wir die Ergebnisse nicht bringen. Und wir als Mannschaft sind gefordert.
Das Bayern-Spiel sollte als Befreiungsschlag taugen. Ist die Länderspielpause nun hilfreich oder eher nicht?
Castro: Ich denke schon, dass sie helfen wird. Viele sind jetzt bei ihren Familien, bei ihren Nationalmannschaften, wo sie ein bisschen abschalten können. Und die, die hier bleiben, können in Ruhe reflektieren, was in diesen drei Wochen passiert ist. Wir sind überzeugt, dass wir danach wieder eine bessere Phase haben werden.
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Der BVB hat in diesen drei Wochen elf Punkte auf die Bayern verloren. Was macht das mit Ihnen?
Castro: Wir sind gut beraten, wenn wir auf uns schauen und nicht auf die Bayern. Das wäre Schwachsinn. In so einer Phase konzentriert man sich am besten auf sich, um die Fehler abzustellen und auch wieder Spiele zu gewinnen. Und wenn du Spiele gewinnst, tankst du auch wieder Selbstvertrauen. Alles andere wird sich in der Saison zeigen.