Dortmund. Borussia Dortmund hat gegen den FC Bayern München mit 1:3 verloren. Ömer Toprak war an allen drei Gegentoren beteiligt. Die BVB-Einzelkritik.
Roman Bürki: Wenn alle Dortmunder seine Tagesform gehabt hätten, wäre das sicher hilfreich gewesen. Der zu Saisonbeginn stark kritisierte Schweizer parierte zweimal spektakulär gegen Lewandowski (31./48.) und war schuldlos bei den Gegentreffern. Note: 2
Marc Bartra: Millionär mit Aushilfsjob: Weil auf der rechten Abwehrseite das erprobte Personal unpässlich ist, versucht der Spanier dort zu zu helfen. Nach beherztem Beginn mit bejubelten Ballgewinnen entblößte Barta seine Seite sträflich. Gegen den leichtfüßigen Coman sorgte er für ein Problem nach dem nächsten. Nach Sokratis' Auswechslung als Innenverteidiger stabiler und sogar Schütze des 1:3 (88.). Note: 4,5
Sokratis: Nach einem unglücklichen Zweikampf gegen Coman musste der Abwehrchef kurz vor der Halbzeit verletzt ausgewechselt werden. Bis dahin gehörte er noch zu den Aufrechteren. Er bügelte seine eigenen Fehler (mit grenzwertig regelkonformer Grätsche gegen Lewandowski/16.) und einen verheerenden Ballverlust von Weigl aus. Als das 0:2 fiel, stand er nach medizinischer Behandlung noch an der Seitenlinie. Note: 4
Ömer Toprak: Der Münchener Geschwindigkeit war er kaum gewachsen. Beim 0:1 kam er gegen Robben zu spät (17.), beim 0:2 ließ er Lewandowski (37.) aus den Augen. Beim 0:3 ist er zwar nah am Bayern-Stürmer dran - dennoch findet der Ball an Toprak vorbei den Weg ins Tor (67.). Note: 5,5
Marcel Schmelzer: Der Kapitän kehrte zurück in die Startelf, erwischte aber gegen den starken Robben nicht gerade einen Sahnetag. Erst sah er früh Gelb für ein Foul an Kimmich, dann ließ ihn Rodriguez im Strafraum aussteigen (17.) und bereitete das Führungstor vor. Auch der zweite Treffer fiel über seine Seite (37.) und ein dritter nach der Pause nur aus Glück nicht. Note: 4,5
Andrey Yarmolenko: Der Ukrainer versah seinen Dienst bei gegnerischem Ballbesitz etwas defensiver als sonst, aber auch mit seiner Hilfe war die rechte Seite nicht stabil zu bekommen. Beispiel: Die Flanke, die beim 0:3 zum Torschuss wurde, verhinderte er nicht. Offensiv verzeichnete er stärkere Impulse, scheiterte aber zweimal freistehend an Ulreich (31./44.) und einmal an der eigenen Überraschtheit, an den Ball zu gelangen (49.). Note: 4
Julian Weigl: Der Nationalspieler fand kaum Eingang in diese Partie. Seinen ersten Ballverlust machten die Kollegen ungeschehen. Aber sein verlorener Zweikampf leitete den ersten Gegentreffer ein, beim zweiten fälschte er den Ball unglücklich ab, als er versucht zu retten, was nicht mehr zu retten war. Note: 4,5
Gonzalo Castro: Er bereicherte das Mittelfeld durch Entschlossenheit und das eine oder andere gelungene Dribbling. Zwei Großchancen von Yarmolenko bereitete er gescheit vor. Aber auch er vermochte es aus der etwas defensiveren Ausrichtung heraus nicht, defensive Stabilität zu erzeugen. Note: 3,5
Christian Pulisic: Mit seiner Schnelligkeit beeindruckte er die Münchner Deckung mehrfach, er stemmte sich auch in der zweiten Halbzeit gegen die Niederlage. Doch seine Dribblings schafften lediglich Gefahr, keine Tore. Beim 0:2 eilte er Schmelzer zwar zur Hilfe, konnte eine Flanke aber auch nicht verhindern. Note: 2,5
Shinji Kagawa: Bei Münchner Ballbesitz störte er zusammen mit Aubameyang den Spielaufbau. Holte dabei einen Ballgewinn gegen Martinez, der beinahe zum Ausgleich durch Yarmolenko geführt hätte (31.). Kurz darauf traf er nur den Außenpfosten. Note: 3,5
Pierre-Emerick Aubameyang: Als zuletzt nachlässig im Gegenpressing getadelt, schien der Stürmer zu Beginn wacher und bemühter als zuletzt. Doch seine Torflaute hat trotz guter Chancen Bestand. Erst zögerte er mit dem Abschluss zu lang, so dass Süle im letzten Moment klären konnte (12.), dann scheiterte er an Ulreich (75.). Dazwischen? Wenig. Note: 5
Jeremy Toljan (44. Minute für Sokratis): Als er kam, war das Spiel schon verloren. Verknappte aber die Räume auf der rechten Seite deutlich besser als sein Vorgänger Bartra. Note: 3,5
Mario Götze (68. Minute für Kagawa): Überraschend zunächst auf der Bank. Bei 0:3 eingewechselt, stellte er keinen Faktor mehr dar.
Jadon Sancho (80. Minute für Yarmolenko): Durfte auch noch ein wenig Gipfel-Luft schnuppern.