Dortmund. Bei Borussia Dortmund läuft es seit Wochen nicht rund. Auch weil Mario Götze nach Ansicht von Sky-Experte Dietmar Hamann falsch eingesetzt wird.
Nach einem Jahr ist Mario Götze wieder für die deutsche Nationalmannschaft nominiert worden. Der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund steht im Kader für die Freundschaftsspiele in England und gegen Frankreich. Sky-Experte Dietmar Hamann erwartet dennoch mehr vom Weltmeister.
"Er wird zum Teil sehr gelobt. Ich sehe das nicht", sagte der ehemalige Nationalspieler einer Journalistenrunde in Dortmund. In sieben Spielen gelangen Götze in dieser Saison drei Vorlagen in der Liga, hinzu kommt eine Vorlage in vier Champions-League-Spielen. Solide, aber ausbaufähige Werte. Auch weil Götze laut Hamann nicht auf seiner Idealposition eingesetzt wird. "Wirklich wichtig ist er auf der Zehn im offensiven Mittelfeld. Mario Götze ist kein Stratege, sondern ein Instinktfußballer. Der eigentlich Sachen macht, die sonst keiner macht und erwartet", meinte Hamann.
Götze sucht zu selten den Abschluss
Doch im System von BVB-Trainer Peter Bosz gibt es diese Position nicht. Götze kommt im Dreiermittelfeld mit Nuri Sahin oder Julian Weigl und Gonzalo Castro in der Regel auf der Halbposition zum Einsatz. "Auf der Position hast du fünf Spieler hinter dir. Da musst du vorbereiten, Abschlüsse suchen und Tore machen. Und das macht Götze derzeit nicht. Er ist kein anderer Spieler geworden. Aber man versucht, einen anderen Spieler aus ihm zu machen", kritisierte der Sky-Experte.
Gerade der 25-Jährige, so Hamann, müsse jemand sein, der in der jetzigen schwierigen Situation "die Kastanien aus dem Feuer holt". Doch dafür müsse es Bosz erst einmal hinbekommen, Götze so in seinem System einzubinden, dass er effektiver werde. "Mario ist inzwischen lange genug dabei. Der muss jetzt nach vorne gehen und mehr Verantwortung übernehmen", betonte der ehemalige Spieler des FC Liverpool. Die nächste Chance dazu bietet sich Götze bereits am Samstag (18.30 Uhr) beim Gipfeltreffen gegen seinen Ex-Club Bayern München.