Dortmund. Die BVB-Niederlage bei Tottenham war auch Resultat vieler Defensivschwächen. Doch Trainer Peter Bosz nimmt seine Spieler in Schutz – und hofft auf eine Steigerung.

Die Vorbereitung auf ein Bundesligaspiel hält so manche Tücke bereit. Im Falle von Peter Bosz lag diese am Donnerstag in seinem Fernsehgerät, mit dem er eigentlich den Europa-League-Auftritt des 1. FC Köln beim FC Arsenal verfolgen wollte: „Ich habe an meinem Fernseher 2000 Sender, aber nicht den richtigen gefunden“, sagt der Trainer von Borussia Dortmund. Trotzdem muss niemand fürchten, dass der BVB unvorbereitet in das Spiel gegen Köln am Sonntag (18 Uhr) geht. „Ich werde das Spiel heute sehen, wir haben es aufgenommen“, beruhigt Bosz. „Und wir haben uns schon mit den Bundesligaspielen, die sie gemacht haben, vorbereitet.“

Den Gegner auf die leichte Schulter nehmen will Bosz keinesfalls, auch wenn Köln noch ohne Bundesligapunkt dasteht. „Wie sie gegen Arsenal gespielt haben, war nicht schlecht. Da sieht man, dass da Qualitäten sind.“ Aber „Ich hoffe, dass es noch eine Woche dauert, dass wir das auch in der Bundesliga sehen – denn wir müssen gewinnen.“

Besorgniserregende Lücken in der Defensive

Neben den Auftritten der Kölner wird man dazu auch das eigene Spiel gegen Tottenham Hotspur aufarbeiten müssen, das 1:3 verloren ging und bei dem der BVB einige besorgniserregende Lücken in der Defensive offenbarte. Doch Bosz beteuert, dass ihm das keine Sorgen macht. Klar, bei den Gegentoren vor der Pause habe man nicht gut ausgesehen und die entscheidenden Zweikämpfe verloren. „Aber Verteidigen besteht nicht nur aus Zweikämpfen, sondern auch aus dem, was vorher passiert“, erklärt der Trainer. „Und das haben wir sehr gut gemacht. Außer bei den beiden Toren haben sie kein einziges Mal auf unser Tor geschossen.“ Man habe wesentlich besser verteidigt als noch in der Vorbereitung, als auch Gegner wie Rot-Weiss Essen und der VfL Bochum dem BVB gefährlich wurden.

Bosz betonte zum Ende seiner Ausführungen, er spreche nur über die erste Halbzeit. Das war aus Sicht des Trainers wohl auch ein probates Mittel, denn für die Defensivleistung nach der Pause hätte er nicht viele lobende Worte finden können, ohne sich dem Verdacht der dramatischen Schönfärbung auszusetzen. Das weiß auch Bosz, weshalb er die Hoffnung äußert, dass seine Spieler gegen Köln besser verteidigen – und auch erklärt, worauf sich diese Hoffnung gründet: „Wir haben gegen Tottenham ein paar wichtige Zweikämpfe verloren, die Spieler haben diese Erfahrung jetzt gemacht“, sagt er. „Ich hoffe, dass sie es besser machen, wenn sie das nächste Mal in einer ähnlichen Situation sind.“​