London. Vor dem Champions-League-Auftakt in London gegen Tottenham sprach BVB-Mittelfeldspieler Nuri Sahin über Wembley und den Saisonstart.
Für Nuri Sahin war es ein merkwürdiger Moment, als er am Dienstagabend mit den Kollegen von Borussia Dortmund das Wembleystadion in London zum Abschlusstraining betrat. Ein Moment, der zwei Gefühle auslöst. Die roten Sitzschalen, das weite Rund, der Bogen über dem Stadion von Tribünenseite zu Tribünenseite. Alles wie damals, 2013, als der BVB im Königsklassenfinale Bayern München unterlag (1:2). Sahin wurde spät eingewechselt, konnte nichts mehr ändern.
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Nun kehrt er zum Champions-League-Duell bei den Tottenham Hotspur (Mittwoch, 20.45 Uhr / ZDF live) zurück. "Das ist natürlich ein Thema, auch in der Mannschaft. Das war eine bitterböse Erfahrung", blickt er zurück. Aber da ist eben auch ein anderes Gefühl, das sich bei ihm breit macht: "Das Stadion löst trotzdem Vorfreude aus."
BVB gewann drei Pflichtspiele und ist noch ohne Gegentor
Vorfreude auf einen Abend, an dem Nuri Sahin wichtig sein dürfte. Julian Weigl, sein Konkurrent im Rennen um den Platz im zentralen Mittelfeld, ist zwar wieder genesen, aber ein Einsatz am Mittwoch käme für ihn wohl zu früh. Und außerdem ist Sahin derzeit wieder das, was er schon einmal war im Dortmunder Spiel: der Chef. Der Ballverteiler. Der Impulsgeber.
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Im bisherigen Saisonverlauf gehörte er zu den Besten bei Schwarz und Gelb. Vier Pflichtspiele, drei Siege, keine Niederlage, kein Gegentor. Vor allem letzteres überrascht, weil in den Testspielen vor der Saison die Defensive Schwächen offenbarte. "Ganz Deutschland hat sich Gedanken darüber gemacht, warum wir so viele Gegentore kriegen", sagt er und erklärt: "Aber jetzt sitzen die Abläufe, man kann sehen, welche Philosophie wir auf den Platz bringen wollen. Das klappt ganz gut, aber ich will auch nicht zu viel loben."
Das klingt, als wenn er der Sache noch nicht trauen würde. Aber das Gegenteil ist der Fall. "Ich glaube, dass wir mittlerweile schon eine Champions-League-Mannschaft sind, weil wir - bis auf ein Jahr - immer dabei waren und auch weit gekommen sind", sagt Nuri Sahin. Wie weit es dieses Mal gehen kann? "Mir reicht das Gefühl, dass wir an zwei guten Tagen jeden Gegner schlagen können."