Dortmund. Mit der Verpflichtung von Andrey Yarmolenko weicht der BVB von seinem üblichen Suchprofil ab: Statt eines jungen Spielers kommt ein 27-Jähriger.
Kaum waren alle Papiere unterschrieben und Ousmane Dembélé beim FC Barcelona vorgestellt, präsentierte der BVB auch schon seinen Nachfolger: Andrey Jarmolenko soll künftig auf der Außenbahn wirbeln. Der ukrainische Nationalsspieler kommt von Dynamo Kiew, erhält einen Vertrag bis 2021 und kostet nach Informationen dieser Redaktion 25 Millionen Euro. In Zeiten wie diesen geht er also fast schon als Schnäppchen durch, gerade im Vergleich mit jenen bis zu 148 Millionen Euro, die der BVB für Dembélé im Maximalfall erhält.
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Möglich ist das, weil sich der BVB schon früh um den Ukrainer bemühte. Der Scouting-Abteilung war er ohnehin bestens bekannt: Schon im Sommer 2015 und im folgenden Winter verhandelte der BVB mit Yarmolenko – im dritten Anlauf hat es nun geklappt. „Andrey ist ein Spieler, den wir schon seit langer Zeit verfolgen und der sowohl auf Vereinsebene als auch in Diensten der ukrainischen Nationalmannschaft für Fußball auf Topniveau steht“, sagt BVB-Sportdirektor Michael Zorc.
Und Yarmolenko ist „dankbar, dass Dynamo Kiew mir meinen Traum erfüllt hat, zu einem großen europäischen Klub wechseln zu dürfen“. Der Außenspieler kommt als Ersatz für Dembélé – unterscheidet sich aber klar von diesem: Mit 1,89 Metern ist er deutlich wuchtiger als der feingliedrige Franzose. Dennoch ist Yarmolenko dribbelstark – und torgefährlich. Bevorzugt greift der Ukrainer über die rechte Seite an, zieht von dort nach innen und schließt mit seinem stärkeren linken Fuß ab. So brachte er es in Kiew auf 137 Tore in 339 Pflichtspielen.
Yarmolenko hat noch nie außerhalb der Ukraine gespielt
In einem Punkt weicht Yarmolenko entscheidend vom sonstigen Dortmunder Suchprofil ab: Er wird im Oktober bereits 28. In den vergangenen Jahren hatte der BVB meist Spieler geholt, die jung und entwicklungsfähig sind. So war auch stets die Möglichkeit einkalkuliert, dass Spieler ein paar Jahre später für eine höhere Ablösesumme wieder abgegeben werden.
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Bei Yarmolenko dagegen hat man sich für die erfahrene Variante entschieden. Bislang hat der Ukrainer allerdings seine Heimat nicht verlassen, seine gesamte Karriere verbrachte er bei Dynamo Kiew. Ob und wie er nun auf seiner ersten Auslandsstation zurecht kommt, wird sich zeigen.
Erst einmal muss der neue Mann nun zur Nationalmannschaft, die noch am 5. September in Island spielt. Frühestens am Mittwoch nächster Woche also ist der Neuzugang im BVB-Training zu erwarten.