Essen. BVB-Dortmunds Innenverteidiger Sokratis liest Ousmane Dembélé die Leviten. Er verweist zudem auf Teamkollege Pierre-Emerick Aubameyang.
Ousmane Dembélé hat es sich mit seinem Streik, mit der offenbar er einen Wechsel zum FC Barcelona erzwingen will, schon mit vielen Fans von Borussia Dortmund verdorben. Inzwischen hat der bockige Franzose aber auch in der Mannschaft des Fußball-Bundesligisten viel an Kredit verloren. „Er kann nicht einfach machen, was er will, und sollte sich ein Beispiel an Pierre-Emerick Aubameyang nehmen“, sagt BVB-Innenverteidiger Sokratis nun im Interview mit dem Kicker.
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So wie man es von einem guten Kapitän erwarten könnte, hat der Grieche nun seinem Ärger Luft verliehen. Zwar räumt der 29-Jährige in dem Gespräch ein, dass der abwanderungswillige Dembélé eigentlich „ein guter Junge“ sei, doch Sokratis stellt auch unmissverständlich klar: „Er muss begreifen, dass kein Spieler größer als die Mannschaft ist. Jeder muss kapieren, dass er für die Mannschaft zu arbeiten und sich einzuordnen hat. Das gilt auch für Ousmane.“ Dembélé hat bei Schwarz-Gelb ein glänzendes erstes Jahr in der Bundesliga hingelegt und sich mit seinem unglaublichen Tempo sowie den schwindelerregenden Dribblings aufs Radar weiterer europäischer Topklubs gespielt. Seitdem der Brasilianer Neymar für aberwitzige 222 Millionen Euro von Barcelona zu Paris St.-Germain gewechselt ist, halten die Katalanen Ausschau nach einem Ersatz auf den offensiven Flügeln. Objekt der Begierde: der Dortmunder Ousmane Dembélé, wenngleich inzwischen auch Liverpools Brasilianer Philippe Coutinho ähnliche Mittel ergriffen hat und streikt. Von Dembélé allerdings haben die Dortmunder Verantwortlichen seit einer Woche nichts mehr gehört.
Sokratis' Stellenwert scheint unter BVB-Trainer Bosz gestiegen zu sein
Wie man sich in so einer Situation verhält, könne sich der 20-Jährige am Teamkollegen Aubameyang abschauen, rät Sokratis. „Auba konnte sich auch vorstellen zu wechseln. Er verhält sich aber in jedem Spiel und in jedem Training professionell und gibt sein Bestes. In der ersten Pokalrunde hat er drei Tore geschossen, Ousmane war nicht da. Ousmane hat sich keinen Gefallen getan, in einen Streik zu treten. Er sollte nicht vergessen, dass er noch einen langen Vertrag in Dortmund hat.“ Der Innenverteidiger, dessen Stellenwert unter dem neuen Trainer Peter Bosz noch einmal gestiegen zu sein scheint, hält Dembélé allerdings ein Hintertürchen offen für die Rückkehr: „Erst einmal muss er sich wieder melden bei uns und zum Training kommen. Dann sehen wir weiter. Ousmane hat uns viel gegeben. Er ist ein Spieler, der den Unterschied ausmacht. Solche Spieler brauchen wir. Wir brauchen aber auch Spieler, die sich nicht ausgrenzen und Teil unserer Familie sein wollen.“
Ob das der Franzose wirklich noch will? Sokratis: „Offenbar nicht.“ (ab)